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1999

In Neumünster gründet sich das „Bündnis gegen Rechts“, das es sich zum Ziel macht, das Problem Club 88 in die Öffentlichkeit zu bringen und ihn dann mit dem Druck der Öffentlichkeit zu schlieBen. Die Grünen stellen eine Anfrage in der Ratsversammlung zum Thema Club 88. Das Bündnis verteilt 1999 mehrere Flugblatter zum Club 88 und von dort ausgehenden rechtsextremen Aktivitäten.
Am 25. März wird der Neumünsteraner Nazi Sascha Meseberg wegen Streitigkeiten im Rotlichtmilieu erschossen.
In einer Todesanzeige heißt es: „Wir sehen uns in Walhalla SKINHEADS Neumünster.“
April: Bei einem Fußballspiel zwischen dem VfR Neumünster und dem FC St. Pauli Amateure brüllten ca. 80 Nazis Parolen wie „Ruhm und Ehre der Waffen-SS“ oder „Husch, husch, husch, Neger in den Busch“ und griffen nach dem Spiel Polizisten und St. Pauli Fans an. Erschreckend ist festzustellen, dass die übrigen VfR-Fans an den rassistischen Parolen keinen Anstoß nahmen bzw. diese mit riefen.
Die Verantwortlichen des VfR Neumünster sahen keine Veranlassung sich davon zu distanzieren.
Am 21.8. veranstaltete der Club 88 ein Fußballturnier auf dem Neumünsteraner „Gut Heil“ Sportplatz mit ca. 100 Neonazis aus Norddeutschland.
Im Monat August der Jahre 1999-2002 verklebten Nazis diverse Hess Plakate und Aufkleber im ganzen Stadtgebiet.
Im Oktober verprügelte ein Nazi-„Skin“ vor dem Hauptbahnhof in Neumünster einen Jugendlichen, weil dieser einen roten Stern an der Jacke trug.
Ebenfalls im Oktober feiern ca. 250 Nazis im Club 88 dreijähriges Jubiläum. Die Polizei und Verantwortliche der Stadt (u. a. Sozialdezernent Humpe-Waßmuth) sprechen anschließend verharmlosend und wider besseren Wissens von 40-50 Nazis.
Am 13.11. wird eine Aktivistin des „Bündnis gegen Rechts“ auf ihrem Arbeitsplatz von der Club 88 Betreiberin Christiane Dolscheid und einer männlichen Person bedroht:
Sie sind das immer, die solche Lügen über den Club verbreitet. Lassen Sie dies mal lieber, der Schuss könnte sonst auch einmal nach hinten losgehen.