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2001

Am 21. März, dem internationalen Tag gegen Rassismus, beteiligen sich knapp 100 NazigegnerInnen an einer Mahnwache vor dem Club 88. Zur gleichen Zeit marschieren erneut ca. 100 Nazis unter dem Motto „Toleranz und Zivilcourage auch für den Club 88“ durch die Innenstadt.
Obwohl die Nazidemo erst tags zuvor bekannt wurde, stören mehrere hundert, zu meist jugendliche Menschen die Nazidemo durch Sitz- und Materialblockaden, auch fliegen den Nazis immer wieder Steine und Eisbrocken um die Ohren.
Im April feiern rund 150 Nazis ungestört im Club 88. Ursprünglich wollten sie auf ein Nazi-Konzert der Bands Kraftschlag und V-Punk in Kiel. Da dieses aber von der Polizei unterbunden wurde, feierten sie im Club 88.
Im Mai malen Unbekannte den Club 88 rosa an und versehen ihn mit brauen Schweinen. Beim Holstenköstenlauf 2001 und 2002 nehmen jeweils ca. 10 Nazis mit einheitlichen Club 88 T-Shirts teil. Sie werden dabei vereinzelt mit Eiern beworfen.
Vom Juni bis August veranstaltet das „Bündnis gegen Rechts“ einen Aktionssommer gegen den Club 88. Der Aktionssommer verfolgte das Ziel, nach dem misslungenen Versuch der juristischen Schließung, den Betrieb des Club 88 durch verschiedene Aktionen in seiner unmittelbaren Nähe zu behindern und somit zu erreichen, das zumindest MitläuferInnen die Lust am Besuch des Nazitreffs vergehen sollte. Es fanden jedoch insgesamt nur sieben Veranstaltungen statt, die größte war ein Konzert auf dem Gelände der GuH-Schule Gadeland gegenüber des Club 88, mit über 700 BesucherInnen. Die Nazis reagierten auf den Aktionssommer mit einer öffentlichen Kampagne, in der sie ein Flugblatt verteilten und mit mehreren Mahnwachen, die sie vor den Gebäuden von zwei VeranstalterInnen des Aktionssommers (den Jusos und der AJZ) durchführen, unter dem zynischen Motto „Club 88-Opfer des Faschismus„.
Auch in dem Flugblatt stellen sich die Nazis „als Opfer faschistischer Methoden“ dar und fordern, „solidarisiert euch mit den Opfern politischer Verfolgung in der Bundesrepublik, solidarisiert euch mit dem Club 88„.
In den Abendstunden des 15. September laufen rund 15 Nazis vermummt mit weißen Kapuzen durch Gadeland und skandieren „Heil bin Laden, wir glauben an dich“.
Oktober: Das leider schon traditionelle Club 88 Jubiläum findet zum fünften Mal statt. Es kommen fast 500 BesucherInnen.
Ende 2001: Der Neumünsteraner Nazi Patrick Thiele lädt mehrere Neumünsteraner AntifaschistInnen sowie den Chef des Verfassungsschutzes S-H zu einer Podiumsdiskussion ein, die Ende März 2002 stattfinden soll. Auf die „Einladung“ wird von Seiten der AntifaschistInnen natürlich nicht reagiert. Die Veranstaltung findet nicht statt.