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Notwendige Klarstellung

Am 19. 3. meldeten Zeitungen in Kiel und Neumünster, dass auf ein in Neumünster liegendes Wohnhaus ein „Brandanschlag“ durchgeführt worden sei. Nun prüfe das Landeskriminalamt, ob ein politischer Hintergrund vorläge.

Offensichtlich hat es im Wohnhaus eines bekannten Neumünsteraner Naziaktivisten, der noch bei seinen Eltern lebt, gebrannt. Ein Fenster sei eingeworfen, danach ein Gegenstand hineingeworfen worden. Eine brennende Masse habe den Fußboden und einen Schrank in Brand gesetzt. Ein Hausbewohner habe den Brand gelöscht.

Als antifaschistische Gruppen und AktivistInnen lehnen wir Brandanschläge auf Wohnhäuser ab. Sie gefährden das Leben von HausbewohnerInnen und sind nicht kontrollierbar.
Für uns kommt diese Aktionsform daher nicht in Frage.

AAZ Kiel,
Marlene Hates Germany Kiel (http://marlenehatesgermany.blogsport.de),
Avanti – Projekt undogmatische Linke (www.avanti-projekt.de),
Antifaschistische Einzelpersonen aus Kiel

Die „Antifa Neumünster“ ließ verlauten, dass sie die Meinung der Kieler AntifaschistInnen teilt. Auch das Medienkollektiv von Antifainfo Neumünster ist der Meinung, dass die obige Presseerklärung zu unterstützen ist.

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Seiferts angegriffen!*2.UPDATE*

17.3.:Wie uns so eben bekannt wurde, haben Unbekannte in der letzten Nacht das Haus der Familie Seifert in der Einfelder Str. angegriffen.

18.3. UPDATE: Anders als anfangs angenommen, scheint es sich bei der nächtlichen Attacke doch um einen entflammbaren Gegenstand gehandelt zu haben, mit dem die Attacke durchgeführt wurde. Laut „Holsteinischem Courier“ (Artikel siehe unten) flog eine „brennende Substanz“ in das Innere des Hauses und entzündete dort angeblich den Fußboden, sowie einen Schrank.

3.4. UPDATE:
Der Vollständigkeit halber werden nachfolgend die Presseartikel der regionalen Zeitung „Holsteinischer Courier“ zu diesem Thema dokumentiert. (siehe Ende des Artikels)

Fortsetzung des Artikels
Wir möchten alle darauf hinweisen, dass zur Zeit (17.3.) mehrere selbsternannte „Autonome Nationalisten“ in Einfeld regelrecht patroullieren (z.T. mit Autos). Ebenso sollte sich jedeR weiterhin über den Selbstschutz nachhaltig und vorbeugend Gedanken machen!

Die Seiferts sind in Neumünster keine Unbekannten. Bereits im Jahre 2002 machten sie mit ihrer „Kameradschaft Nordmänner“ auf sich aufmerksam, die für einige Flugblätter und Angriffe auf alternative Jugendliche verantwortlich sind. Vor allem bei den Angriffen war Sven Seifert beteiligt.
Durch eine Öffentlichkeitskampange verschwanden die Nordmänner allerdings recht schnell wieder in der Bedeutungslosigkeit.
Zur Zeit wohnt nur noch Nico Seifert bei seinen Eltern, die allerdings laut „AG-Kiel“ richtig stolz auf die politischen Machenschaften ihres Sohnes sind und angeblich auch ein Outing-Flugblatt, dass über Nico Seifert aufklärt, in das Schaufenster der eigenen Heilpraxis gehängt haben.

Nico Seifert ist in den letzten Monaten vor allem durch seine Aktivitäten bei den selbsternannten „Autonomen Nationalisten“ der AG-Kiel aufgefallen. Die für mehrere Anschläge auf AntifaschistInnen und deren Projekte in Kiel und vermutlich auch in Neumünster verantwortlich sind.

Artikel des „Holsteinischen Couriers“ vom 18.3.09 :
Brand in Einfeld war ein Anschlag

Ein Anschlag in Einfeld beschäftigt zurzeit die Kripo. In der Nacht zu gestern wurde ein Brandsatz durch ein Fenster geschleudert.

Es war ein Brandanschlag. So viel ist sicher. In der Nacht zu gestern flog gegen 3.15 Uhr zuerst ein Stein durch das Wohnzimmerfenster einer Wohnung an der Einfelder Straße. Gleich darauf wurde eine brennende Substanz hinterher geschleudert. Schnell stand ein Teil des Bodenbelags in Flammen. Auch ein Schrank fing Feuer. Zum Glück war der Bewohner zu Hause und konnte, durch das Zerbersten der Scheibe aufgeschreckt, den Brand eindämmen und Hilfe rufen.

Die Berufsfeuerwehr war ebenfalls sehr rasch vor Ort, weil sie gerade von einem Einsatz aus dem nahe gelegenen Industriegebiet Einfeld kam (siehe nebenstehender Bericht). „Das Feuer war schnell gelöscht. Zum Glück gab es keine Verletzten“, erklärte der stellvertretende Chef der Berufsfeuerwehr, Rainer Scheele. So konnte der Rettungswagen, der vorsichtshalber zum Brandort geschickt worden war, wieder abfahren. Offenbar hatten sich die Bewohner zur Tatzeit in einem anderen Teil der zur Straße gelegenen Wohnung aufgehalten und blieben deshalb unversehrt.

Oberstaatsanwalt Uwe Wick, Pressesprecher der Kieler Staatsanwaltschaft, bestätigte auf Nachfrage, den Brandanschlag. Die Ermittlungen hat die Kriminalpolizei aus Kiel übernommen. Sie dauern zurzeit noch an. Zu den Hintergründen der Tat wollte Wick nichts sagen. Möglicherweise handelt es sich bei dem Anschlag um eine politisch motivierte Tat.

Von Dörte Moritzen“

Quelle: Holsteinischer Courier

Artikel des „Holsteinischen Couriers“ vom 25.3.09 :
Einfeld: Galt der Anschlag einem Neonazi?

Vor gut einer Woche warfen Unbekannte in Einfeld nachts einen Brandsatz durch ein Wohnzimmerfenster. In dem Haus soll ein Neonazi wohnen.

„Die Ermittlungen dauern an. Das Landeskriminalamt arbeitet mit Hochdruck. Es gibt noch keinen Tatverdächtigen und noch kein Motiv.“ So lautet seit einer Woche die Stellungnahme der Kieler Staatsanwaltschaft. Ansonsten hält sie sich bedeckt, wenn es um den Brandanschlag geht, der in der Nacht zum 17. März in Einfeld verübt wurde. Gegen 3.15 Uhr war plötzlich ein Brandsatz ins Wohnzimmer einer Erdgeschosswohnung an der Einfelder Straße geworfen worden und hatte Teile der Einrichtung in Brand gesetzt. Ein Bewohner wachte rechtzeitig auf, konnte die Flammen eindämmen und die Feuerwehr rufen (der Courier berichtete).

In Neumünster sowie in diversen Internet-Veröffentlichungen mehren sich seit einigen Tagen die Hinweise, dass der Brandanschlag einem rechtsradikalen Neumünsteraner gegolten habe. Ein Bewohner des besagten Hauses soll kein Unbekannter in der lokalen Neonazi-Szene sein. Der Mann soll spätestens seit 2002 als Rechtsextremer in Neumünster aufgefallen sein. Unter anderem wird er auf Internetseiten und in so genannten Blogs der links orientierten „Antifa“ als Mitbegründer der „Kameradschaft Nordmänner“ genannt. Später soll er Mitglied der „Aktionsgruppe Kiel“ geworden sein, die einst von dem Ex-NPD-Landesvorsitzenden Peter Borchert gegründet wurde.

Der Einfelder scheint sich auch weiterhin im Dunstkreis Borcherts aufzuhalten. So verfolgte er zeitweilig mit mehreren Neonazis aus Neumünster und Kiel im Februar den Prozess gegen den Ex-NPD-Chef. Der musste sich vor dem Kieler Landgericht wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten, weil er ein Mitglied der Kieler Hells Angels niedergestochen haben soll.

Doch wer warf den Brandsatz in Einfeld? Zwar wird im Internet auf Seiten der linken Szene über die Tat gesprochen, doch gleichzeitig wollen die Autoren kurz nach der Tat so genannte „Autonome Nationalisten“, eine Art schwarzen Block von „Rechtsautonomen“, im Stadtteil gesehen haben. Sie würden dort zeitweilig „regelrecht patrouillieren“, heißt es.

Von Dörte Moritzen“

Quelle: Holsteinischer Courier

Artikel des „Holsteinischen Couriers“ vom 1.4.09:
Linke Gruppen distanzieren sich

Nach dem Brandanschlag in der Nacht zum 17. März auf die Wohnung eines mutmaßlichen Neonazis an der Einfelder Straße (der Courier berichtete), haben sich mehrere Gruppen aus der linken Szene in einer gemeinsamen Presseerklärung von einem derartigen Vorgehen distanziert. „Wir lehnen Brandanschläge auf Wohnhäuser ab. Sie gefährden das Leben von Hausbewohnern und sind nicht kontrollierbar“, erklärte Sabine Martins vom „Avanti Projekt undogmatische Linke“ aus Kiel. Nach dem Feuer hatte das Landeskriminalamt einen politischen Hintergrund nicht ausgeschlossen.

Von Dörte Moritzen“

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Bilder der AG Kiel

Seit heute ist der Blog „Nazis raus – aus der Anonymität“ online, auf welchem ihr Portraits der Mitglieder der „Aktionsgruppe Kiel“ einsehen könnt. Darunter auch der in Neumünster wohnende Nico Seifert und häufiger in Nms anzutreffende Daniel Zöllner. In Neumünster auch kein Unbekannter ist der nahe wohnende Nils Holm aus Bordesholm.

Dies Alles könnt ihr auf Nonaziskiel.blogsport nachschauen.

Wir verweisen darauf hin, dass Antifainfo Neumünster keinerlei Einfluss auf den Inhalt anderer Websites hat und distanzieren uns ggf. von strafrechtlichen Inhalten.

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„AG Kiel“ geoutet!

Wie wir so eben erfahren haben, wurden bereits am 17.1. die Mitglieder der „Aktionsgruppe Kiel“ durch jeweils auf die entsprechende Person zugeschnittene Flugblätter geoutet. Die AktivistInnen verteilten am gesamten Tage in der Nachbarschaft der Nazis mehrere hunderte Flugblätter, in welchen über die Aktivitäten der selbsternannten „Autonomen Nationalisten“ aufgeklärt wurde.
Zu den geouteten FaschistInnen gehört auch der Neumünsteraner Nico Seifert.

Die „AG-Kiel“ wurde Ende 2007 von dem ehemaligen „Combat-18 Pinneberg“ Aktivisten Peter Borchert (ehemaliger Neumünsteraner) ins Leben gerufen und geschult. Die „AG-Kiel“ ist im Jahre 2008 nachweislich für diverse Anschläge auf linke Projekte und tätliche Übergriffe auf AntifaschistInnen verantwortlich. Peter Borchert befindet sich seit August 2008 wieder in Neumünster in Untersuchungshaft auf Grund mehrerer Straftaten, darunter auch die Auseinandersetzungen mit den Hells-Angels in Kiel vergangenen Jahres.

siehe auch Indymedia

Update zum Brandanschlag:
Auf Grund des Nazioutings am selbigen Tage lässt sich vermuten, dass die Täter aus dem Umfeld von Nico Seifert stammen.

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Solidarität mit dem HAK!

Am folgenden Samstag (10.1.) wird es eine Demonstration durch Bad Segeberg geben, um für den Erhalt des Hotel am Kalkberg zu kämpfen!
Das HAK ist ein selbstverwaltetes Jugendzentrum, dass Freiraum für diverse Gruppen und Menschen bietet und ein umfangreiches Kulturangebot, von Konzerten über Infoveranstaltungen bis hin zum alltäglichen Treffpunkt, anbietet.
Nach dem die Segeberger Innenstadt nach einer HAK-Veranstaltung nachts mit Graffities zugetaggt wurde, sehen sich die NutzerInnen des HAKs immer größeren Repressionen durch die Stadt ausgesetzt. Die Stadt versuchte also die Schuld auf sehr fragwürdige Weise dem HAK in die Schuhe zu schieben. Es folgte ein generelles Verbot von Großveranstaltungen, welche allerdings nötig sind, um die Betriebskosten des Gebäudes zu decken. Darüberhinaus wurde ihnen ein Beirat aus Stadt, AnwohnerInnen und Polizei aufgezwängt, um den Alltag im HAK zu lenken und die Autonomie zu zerschlagen.

Daher: Demonstration 10.1.09. Bad Segeberg 14:30 Uhr Bahnhof Bad Segeberg
LASSEN WIR UNS UNSER LEBEN NICHT WEGNEHMEN!

Demoaufruf

Hinweis: Sogenannte „Nationale Sozialisten“ aus Rostock mobilisieren für den gleichen Tag nach Bad Segeberg, um die „Kommunistendemo“ zu stören und zu verhindern. Es ist also ratsam in Gruppen anzureisen!

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„Wir weinen schon von alleine!“

Solidarität ist eine Waffe
Aufstand ist ein Argument

Am Sa. den 20.12.08 findet in Hamburg eine überregionale Demo gegen den Mord an Alexis Grigoropoulos in Athen und die Freisprechung der verantwortlichen Polizisten an dem Tod von Oury Jalloh in Dessau und Laye Condé in Bremen statt. Alexis Grigoropoulos wurde von Mitgliedern einer polizeilichen Sondereinheit in Athen erschossen. Laye Condé wurde durch den Einsatz von Brechmitteln umgebracht und Oury Jalloh ist in einer Zelle verbrannt. Die Mobilisierung ist auf eure Unterstützung angewiesen! Sie soll ein öffentlich wahrnehmbarer Ausdruck von Protest und Solidarität mit den revoltierenden Jugendlichen in Griechenland sein.

Die aktuellen Widersprüche in der Gesellschaft die Streiks, die Kämpfe an den Universitäten und Schulen sind kein spezifisch griechisches Moment. Wir empfinden wir die Forderungen und Beweggründe der jetzigen Proteste in Griechenland als universell und auf uns übertragbar: Die Entwaffnung der Polizei, das Verbot von Tränengas, die Auflösung polizeilicher Spezialeinheiten und die Wut über kaum existierende juristischen Konsequenzen für Polizist_innen die im Amt foltern oder morden.

Solidarität mit den Betroffenen staatlicher Repression in Griechenland und überall!
Freilassung aller Gefangener und Einstellung aller Verfahren!
Kapitalismus abschaffen – Patriarchat versenken!

überegionale Demonstration
14 Uhr Uni Hamburg/ Allende-Platz
Richtung Hauptbahnhof/St.

Folgend seht ihr einen Brief Athener Schüler zur Beerdigung von Alexandros:

„WIR WOLLEN EINE BESSERE WELT!
HELFT UNS

Wir sind keine Terroristen, „Vermummte“, „Bekannte-Unbekannte“

WIR SIND EURE KINDER

Wir haben Träume- tötet nicht unsere Träume!

Wir haben Wucht- hindert nicht unsere Wucht.

ERINNERT EUCH!

Ihr wart auch mal jung,

jetzt lauft ihr dem Geld hinterher, eure einzige Sorge

ist nur die „Fassade“, ihr seid dick geworden, habt Glatzen bekommen

IHR HABT VERGESSEN!

Wir haben erwartet, dass ihr uns unterstützt

wir haben erwartet, dass ihr euch interessiert,

das ihr uns wenigstens einmal stolz macht.

VERGEBLICH!

Ihr lebt unechte Leben, ihr senkt eure Köpfe,

ihr habt die Hosen runtergezogen und wartet

auf den Tag, an dem ihr stirbt.

Ihr habt keine Phantasie, ihr verliebt euch nicht,

ihr schafft nichts.

Bloß kauft und verkauft ihr.

DIE MATERIE ÜBERALL

LIEBE NIRGENDWO- WIRKLICH NIRGENDWO

Wo sind die Eltern? Wo sind die Künstler?

Wieso kommen sie nicht raus, um uns zu beschützen?

SIE TÖTEN UNS
HELFT UNS

DIE KINDER

p.s.

Schmeißt keine Tränengase mehr,

WIR weinen schon von alleine .

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Griechenland brennt!

Am heutigen Donnerstag demonstrierten um 18 Uhr rund 50 GenossInnen durch die Kieler Innenstadt um ihre Solidarität mit dem ermordeten Griechen Alexis Grigoropoulos zu verkünden.
Wir sind der Meinung, dass es in dieser Zeit immer wichtiger wird, sich gegen staatliche Repression zu erheben und Polizeigewalt entgegenzutreten. Das Motto des „Freund und Helfers“ ist schon seit Jahrzehnten überholt (wenn es denn irgendwann mal Sinn ergeben hat) und eine generelle Kritik an dem Polizeiorgan ist zwingend notwendig. Missbrauch von Autoritätsprivilegien stehen an der Tagesordnung und eine gerechte Strafverfolgung ist in den seltensten Fällen erfolgreich.

Im Folgenden findet ihr den Aufruf zur heutigen Soli-Demo in Kiel:

Griechenland brennt!

Am vergangenen Samstag wurder der 15-jährige linke Jugendliche Alexis Grigoropoulos im alternativen Athener Stadtteil Exarchia von einem griechischen Polizisten durch einen Pistolenschuss ermordet. Dieses traurige Ereignis war der Auslöser für einen seit Tagen andauernden militanten Aufstand zehntausender Menschen, der sich von Athen über Thessaloniki mittlerweile auf ganz Griechenland ausgeweitet hat.

Dieser Aufstand, der unter anderem von anarchistischen Gruppen getragen wird, gedeiht auf der Grundlage von sich – nicht zuletzt im Zuge der weltweiten Finanzkrise – seit Monaten verschärfenden Protesten gegen die zahlreichen sozialen Missstände in Griechenland:
SchülerInnen, LehrerInnen und Studierende kämpfen für die Ablösung des mittelalterlichen Bildungssystems und eine Zukunftsperspektive, in den Knästen befinden sich weite Teile der Gefangenen im Hungerstreik gegen die menschenverachtenden Haftbedingungen. Die ArbeiterInnen rüsten sich für einen landesweiten Generalstreik. Die rechte Regierung weiß auf die brodelnden sozialen Kämpfe standesmäßig nicht anders zu reagieren als mit brutaler staatlicher Repression. In diesem Zusammenhang muss der Tod von Alexis‘ und der ausgelöste Flächenbrand betrachtet werden.

Wir wollen unsere Solidarität mit den kämpfenden Menschen in Griechenland bekunden. Wir sind wütend darüber, dass mal wieder ein Mensch in einer Auseinandersetzung mit der Polizei sterben musste, weil er ihre Autorität nicht anerkannt hat. Wir sind an der Seite derjenigen, die nun ihre Trauer zu Widerstand gegen den traditionell faschistoiden Polizeiapparat und die menschenfeindlichen Lebensbedingungen im Kapitalismus wandeln und den Versuch unternehmen, die staatliche Ordnung ins Wanken zu bringen. Wir sind zuversichtlich, dass die rechte Regierung gestürzt werden kann und hoffen auf noch viel, viel mehr…

Aber wir gehen nicht nur auf die Straße, weil wir unsere Solidarität mit den GenossInnen in Griechenland ausdrücken wollen, sondern auch, weil wir wissen, dass Polizeigewalt und soziale Missstände nicht griechische, sondern allgemeine Phänomene sind, deren Wurzeln in einem kapitalistischen System liegen, von dessen negativen Auswirkungen wir hier in Deutschland – wenn auch in erheblich unterschiedlichen Qualitäten und Ausprägungen – genauso betroffen sind, wie ein Großteil der Menschen weltweit.

Wenn wir für die griechischen GenossInnen auf die Straße gehen, sind wir ebenfalls auf der Straße für alle Opfer von staatlicher Gewalt. Und wir fühlen uns auch deshalb verbunden mit den trauernden Angehörigen von Alexis, weil wir wissen, dass auch in Deutschland PolizistInnen von Amtswegen her Menschen ermorden dürfen, ohne dass sie jemals zur Rechenschaft gezogen werden:
Am vergangen Montat wurden diejenigen Dessauer Polizeibeamten freigesprochen, die vor knapp drei Jahren mit offensichtlich rassistischen Motiven dafür verantwortlich waren, dass Oury Jalloh an Händen und Füßen gefesselt in einer Gefangenenzelle verbrannt ist.

Und wir gehen nicht zuletzt deshalb auf die Straße, weil wir die sozialen Kämpfe, die derzeit in Griechenland toben, für eine adäquate Antwort halten auf die Zwänge und Normen, die Ausbeutung und Unterdrückung, denen auch wir alltäglich die Möglichkeit eines menschenwürdigen und befriedigenden Lebens zugunsten eines rassistischen, patriarchalen und kapitalistischen Systems opfern müssen.

Internationale Solidarität gegen mörderische Repression und kapitalistische Zumutungen!
Für eine revolutionäre Perspektive!

V.i.S.d.P.: Kostas Kordalis – Holzweg 7 – Kiel