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Neumünster

Prügelnder Holstengalerie-Security bei AfD-Aufmarsch ganz vorne mit dabei

Vor einigen Wochen kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen einer Gruppe von Securities und Jugendlichen in der Holstengalerie, die zu erheblicher körperlicher Gewalt führte. Zunächst berichteten die Medien nur von Schlägen und Tritten vor allem gegen einen Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes, die Kieler Nachrichten gaben an, er sei „verprügelt worden“, die Bild-Zeitung titelte „Schläger prügelt Wachmann in Klinik“ und verwies darauf, dass dieser „nur seinen Job“ gemacht habe.
Die Kieler Nachrichten ergänzten zum Hintergrund, dass ein „Security-Mitarbeiter […] einen der jungen Männer eine halbe Stunde zuvor aus dem Einkaufszentrum“ verwiesen habe. Der Fall schien sehr eindeutig zu sein, die Täter- und die Opfer-Rolle waren klar verteilt, die rechtsextremen Parteien fällten ihr Urteil: die NPD sprach von „Ausländergewalt“, die AfD bezeichnete den Vorfall als einen erneuten Beweis zunehmender „Migrantengewalt“.

Einige Tage später meldete sich jedoch der Hauptbeschuldigte gegenüber Neumünster TV zu Wort. Nicht, dass die brutale Gewalt durch diesen Bericht gerechtfertigt werden würde, allerdings erscheint der Konflikt nicht so einseitig zu sein, wie zunächst der Eindruck zu erwecken versucht wurde (die AfD beispielsweise hatte davon gesprochen, dass der Mitarbeiter „grundlos attackiert“ worden wäre). Einerseits berichtete der Jugendliche im Interview, er habe versucht, nach der Rüge der Securities die Holstengalerie zu verlassen, um einen Konflikt zu vermeiden, die Sicherheitskräfte hätten ihn aber daran gehindert. Außerdem seien sie es gewesen, die die Situation eskaliert hätten: der Mitarbeiter, der später am Tag attackiert wurde, habe ihn mehrfach mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Auch ein Video dieses ersten Vorfalls ist im Netz zu finden.

Bei dem Security-Mitarbeiter, von dem an diesem Tag die Eskalation und die Gewalt gegen einen – in den Worten der AfD – „jugendliche[n] Migranten“ ausging, handelt es sich um den 46jährigen Thomas S. Im sozialen Netzwerk Facebook gibt er an, zum Sicherheitsdienst „Einsatz Team Neumünster“ zu zählen, das auf deren Seite u.a. ein Video bewirbt, das nach einer unabhängigen Faktenprüfung vom Netzwerk mit der Warnung „teilweise falsche Informationen“ versehen wurde, sprich das Fake News enthält. Brisant: Nur einige Tage nach den Schlägen von Thomas S. nahm dieser an der AfD-Demonstration am 04.11.2023 in Neumünster teil. Tatsächlich ist er dabei nicht nur im Demonstrationszug mitgelaufen, sondern hält dabei sogar das Fronttransparent fest. Dabei ist er in guter Gesellschaft, denn neben ihm liefen neben seiner Freundin u.a. auch der AfD-Ratsherr Carsten Ortfeld, der den verbotenen Totenkopf der nationalsozialistischen Schutzstaffel (SS) im Internet verbreitete, sowie die Anmelderin des AfD-Aufmarsches, Berith-Karoline Ortfeld. An dem Aufmarsch beteiligten sich auch Mitglieder der NPD-Nachfolgepartei „Die Heimat“ sowie gewaltbereite Mitglieder des seit dem Jahr 2000 in Deutschland verbotenen Neonazi-Netzwerks „Blood & Honour“, es kam zu Drohungen, rassistischen Parolen und Hitlergrüßen. Im Verlauf der Demonstration beleidigte die Freundin von Thomas S. zudem einen Kameramann von Neumünster TV, der daraufhin Anzeige erstattete.

Ja, die Sicherheitslage in Neumünster war in letzter Zeit schwierig – das darf aber nicht zum Mobilisierungserfolg für Rechtsextreme führen. Als 2014 die rassistische Bürgerinitiative „Neumünster wehrt sich“ entstand, nachdem aufgrund der katastrophalen Lage in Syrien viele Menschen flüchten mussten, ging es auch in Neumünster in der öffentlichen Debatte wieder einmal um angebliche Ängste der Mehrheitsgesellschaft. Währenddessen brannten Unterkünfte von Geflüchteten und es wurden Menschen rassistisch attackiert. Zu viel wurde darüber diskutiert, ob es sich um „besorgte Bürger“ handeln würde, die einfach Angst vor einer angeblichen „Überfremdung“ hätten, statt die wirklichen Betroffenen dieser humanitären Ausnahmesituation und der rechten Gewalt in den Blick zu nehmen. Ob es in den nächsten Monaten zu einer großen, rechtsextrem geprägten Mobilisierung kommt, hängt auch davon ab, wie Politik und Gesellschaft mit der gegenwärtigen Lage umgehen. Dazu gehört, dass wieder mehr Menschen den Mut haben müssen, bei rassistischer Propaganda im Alltag zu widersprechen, sich aber auch auf der Straße den braunen Aufmärschen entgegenzustellen. Wo sind die Lichterketten gegen rechte Gewalt aus den 1990ern, wo sind die Sitzblockaden, wie sie es Anfang der 2000er gegen den „Club 88“ gab? Dazu gehört ebenfalls, dass die demokratischen Parteien Gefahren wie den Rechtsruck klar als solche benennen und sie sich jetzt mehr als je zuvor klar abgrenzen von rechten Parteien wie AfD und „Heimat“. Zudem müssen seitens der Behörden Straftaten, Bedrohungen und Beleidigungen auf Nazi-Demos sofort geahndet werden. „Kein Fußbreit dem Faschismus“ darf kein leeres Lippenbekenntnis sein, sondern die Demokratie muss wieder wehrhaft werden, damit es zu keinem erneuten 1933 kommt.

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Die rassistische Mobilmachung stoppen – gegen den AfD-Aufmarsch am 04.11 in Neumünster!

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Offener Brief zu einem rassistischen Vorfall im TK Maxx Neumünster

Am Montag den 05.06.2023 wurde ein Mitglied des AJZ Neumünster im TK Maxx in Neumünster rassistisch von einer Kundin beleidigt und angegangen.

Das Betroffene Mitglied des AJZ hat sich daraufhin gegen die rassistische Äußerungen verbal gewehrt, um diese nicht weiter über sich ergehen lassen zu müssen.

Während des gesamten Vorfalls war der Store Manager in direkten Umfeld. Anstatt jedoch die Betroffene Person zu unterstützen und damit klar Stellung gegen Diskriminierung in seinem Geschäft zu zeigen, hat dieser unser Vereinsmitglied vor die Tür gesetzt und somit die rassistischen Äußerungen akzeptiert, legitimiert und die Schilderungen der Betroffenen nicht ernst genommen.

Direkt danach wurde erneut versucht mit dem Store Manager über den Vorfall telefonisch zu sprechen. Leider ohne Erfolg. Der Store Manager zeigte auch dabei keinerlei Einsicht und machte die Betroffene aufgrund ihres emotionalen Verhaltens auf die rassistischen Äußerungen zur Täterin.

Dieser Vorfall ist leider kein Einzelfall, sondern für Menschen, mit Migrationsgeschichte, Alltag.

Dieser Alltag spiegelt sich auch in den Ergebnissen der Kommunalwahl in Neumünster mit über 10 Prozent für Hass auf Migrant*innen wieder.

In diesem Alltag bleibt es also Notwendig, dass sich alle Akteur*innen in Neumünster in ihren Vereinen, Geschäften oder Nachbarschaften entschieden gegen jede Form von Rassismus und anderen Formen der Diskriminierung stellen, eindeutig Postion beziehen, den Betroffenen glauben und sich an ihre Seite stellen.

Der Verein Aktion Jugendzentrum fordert daher den Store Manager vom TK Maxx auf sich bei unserem Vereinsmitglied zu entschuldigen. Weiterhin halten wir ein Diversity Training bzw. Antidiskriminerungs-Workshop, für den Manager und das Team von TK Maxx Neumünster für wichtig. Damit hoffentlich so ein Vorfall anderen potenziellen Kund*innen erspart bleibt.

gez. Vorstand Aktion Jugendzentrum (05.06.2023)

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Die Rechten in die Schranken weisen: Demo am 15.04, Treffen um 9 Uhr auf dem Postparkplatz

Samstag, 15.04.2023: Antifaschistische Demonstration
9 Uhr | Postparkplatz | NMS

Gemeinsame Bahn-Anreisen

Kiel: Treffen 8.45 Uhr HBF | Abfahrt 9.02 Uhr
Hamburg: Treffen 7.45 HBF (Reisezentrum)

Ermittlungsausschuss (EA)0431/530 34 35

Am Samstag plant die faschistische AfD zum Auftakt ihres Kommunalwahlkampfes eine Kundgebung mit verschiedenen Rednern auf dem Großflecken in der Neumünsteraner Innenstadt. Antifaschist*innen aus Neumünster rufen gemeinsam mit Gruppen aus der landesweiten Kampagne „Die Rechten in die Schranken weisen!“ zu einer Gegendemonstration gegen die rechte Propagandashow auf. Diese startet um 9 Uhr mit einer Auftaktkundgebung auf dem Postparkplatz am Bahnhof und zieht anschließend zum Ort des Geschehens. Aus Kiel und Hamburg wird zu gemeinsamen Bahn-Anreisen mobilisiert. Unterstützt die Proteste gegen die AfD-Umtriebe und kommt am Samstag nach Neumünster!

Die Rechten sind keine Lösung – faschistische Wahlkämpfe verhindern!

 

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NPD agiert unter neuem Namen

Die NPD agiert jetzt in unserer Stadt unter dem Namen „Heimat Neumünster“, doch hinter dieser Fassade stecken die gleichen menschenverachtenden Inhalte.

Deshalb keine Stimmen den Faschisten: am 14. Mai demokratische Parteien wählen!

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Ihr Beschäftigter ein Neonazi?

Antifa Neumünster
24534 Neumünster

Max Huss Tiefbau GmbH
Wagrierstraße 6
24539 Neumünster

Sehr geehrter Herr Huß,
einer ihrer Beschäftigten, Andreas Krüger, äußert sich offenkundig demokratiefeindlich und steht dem rechtsextremen, rassistischen und nationalsozialistischen Gedankengut positiv gegenüber wie aus den beigefügten Social-Media-Quellen ersichtlich wird. Vielleicht kennen Sie Andreas Krügers‘ neonazistische Äußerungen unter Kollegen und denken sich „Lass ihn reden, der tut doch nichts“. Dem ist nicht so. Krüger ist gefährlich. Das bewies er schon am 01. Mai 2012, als es aus Andreas Krügers Gartenparzelle heraus GegendemonstrantInnen angegriffen wurden, von denen einige verletzt wurden. In der alten Laube hatte sich die selbst ernannte „Sturmabteilung Ortsgruppe Faldera“, die ihre öffentlichen Aktivitäten in der letzten Zeit deutlich reduziert, sich ideologisch aber nicht vom Nationalsozialismus abgewandt haben, zum Feiern mit Bier, Grillwurst und Rechtsrock getroffen.
Jetzt hat die Gartenparzelle 231 von Andreas Krüger in der Gartenkolonie Heinrich-Förster, Wernershagener Weg wieder einmal traurige Berühmtheit mit Rechtsrock erlangt. Krüger hat seine guten Kontakte zu dem militanten Neonazi Thorsten Heise genutzt, um am 4. März ein Rechtsrock-Konzert in der Gartenkolonie zu feiern, bei dem es zu Straftaten wie gefährlicher Körperverletzung oder tätlichem Angriff auf Vollstreckungsbeamte kam. Das beweist ein Video, das er auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht hat, in dem er das verwüstete Vereinsheim am nächsten Tag nach einer Aufräumaktion zeigt. Die immer noch zerbrochenen Fensterscheiben werden nicht in seinem Video gezeigt. Viele dieser „Freien Kräfte“, zu denen Krüger zählt und denen die NPD zu handzahm ist, kennen sich z.B. aus der extrem rechten Kampfsportschule „Athletik Klub Ultra“, wo sie u.a. bei Tim Bartling, der zum Gründungsumfeld des „Club 88“ gehörte, oder bei Frank Rieckmann trainierten. Andreas Krüger selbst trat vor ein paar Jahren den Bandidos-Supportern „Contras“ bei (inzwischen aufgelöst) und beteiligte sich 2010 am versuchten Rudolf Hess-Gedenkmarsch in Neumünster. Er wird nicht nur wegen seiner Haarfarbe „Feuerteufel“ genannt. So mutet es schon ironisch an, dass der Treffpunkt der „SA Faldera“ einem Brand zum Opfer gefallen ist.

Dass die Organisation dieses Nazikonzerts viel Zeit gekostet hat, liegt auf der Hand. Es ist anzunehmen, dass Krüger dafür auch in Zusammenhang mit ihrem Firmennamen während der Arbeitszeit oder im Zusammenhang mit ihren Firmenfahrzeugen oder mit ihrer Firmenkleidung und damit automatisch mit ihrem Firmenlogo tätig war. Die Antifa Neumünster nimmt dies jedenfalls mit Bestürzung zur Kenntnis. Teilen Sie uns doch bitte mit, wie Sie mit dem Sachverhalt umgehen (wollen). Die genannte Person steht überwiegend in Zusammenhängen mit NPD-Aktivitäten in der Stadt Neumünster. Ihrer Stellungnahme dazu sehen wir daher mit umso größerem Interesse entgegen.


Mit freundlichen Grüßen

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Gegen die Querfront!

Am Mittwoch, den 22.02.2023, haben wir eine Veranstaltung in Form eines Vortrages im KDW gestört. Dort aufgetreten ist der rechtsoffene „Friedens“aktivist Reiner Braun. Reiner Braun ist seit vielen Jahren in der Friedensbewegung aktiv und hat sich in diesen Jahren nie wirklich von Rechts abgegrenzt, vielmehr ist er sogar mit Rechten wie Ken Jebsen (KenFM) ins Gespräch gegangen¹, war auf Veranstaltung mit der rechten Partei „Die Basis“ auf dem Rednerpult² und hat sich vom „Bautzner Frieden“, u.A. Rechtsextremisten Thomas Löbnitz, den „Bautzner Friedenspreis“ verleihen lassen³. Wir wünschen uns auch Frieden für alle Menschen, aber nicht um jeden Preis: mit Nazis spricht mensch nicht, mit Nazis demonstriert mensch nicht und mensch verkauft seine moralischen Werte auch nicht für einen falschen „Frieden“. Denn eines ist hoffentlich allen klar: Nazis wollen vieles, aber keinen Frieden! Warum wir diese Veranstaltung scheiße finden, haben wir unter anderem in einem öffentlichen Statement klar gemacht.
Aus all den genannten Gründen haben wir uns als Ziel gesetzt, diese rechtsoffene Versammlung von Beginn an zu stören. Wir waren erschrocken, mit welcher Aggression und Gewalt diese sogenannten „Friedensaktivisti“ von Beginn an auf uns losgegangen sind, da wir bisher eigentlich immer gute Erfahrungen mit den Räumlichkeiten des KDW hatten und immer noch gehofft hatten, die ganze Veranstaltung sei nur ein weiterer Ausrutscher. Insgesamt konnten wir die Veranstaltung um etwa 15 Minuten verzögern, bis wir aufgrund körperlicher Gewalt der Veranstalter unsere Aktion abbrechen mussten. In der Zeit wurden wir als „die größten Helfer der Nazis“, „faschistoid“ und „intolerant“ beschimpft, es wurde uns angeboten nach dem Vortrag in die Diskussion zu gehen. Wir sind uns aber einig: Wir waren nicht mehr bereit mit euch zu diskutieren, dafür gab es Zeit genug!
Wir sind zutiefst enttäuscht vom KDW mit dem Umgang mit der Aktion, der Toleranz rechtsoffener Redner und Gruppen in den Räumlichkeiten und dass außer körperlicher Gewalt offenbar kein Umgang mit unserer friedlichen Blockade möglich zu sein schien. Wir werden in den kommenden Wochen noch ein letztes Mal mit dem KDW ins Gespräch gehen und hoffen dort Einsicht erzielen zu können, auch wenn an diesem Mittwoch seitens des KDWs ein deutlichen Zeichen gegen uns gesetzt wurde.

1 KenFM im Gespräch mit Reiner Braun und Wolfgang Gehrcke
2 Kundgebung 2022.08.28 Dessau-Roßlau https://flickr.com/photos/presseservice_rathenow/albums/72177720301636741?fbclid=IwAR0SGV1yFo5qD-Fc9Wo5vbq5Ik6jHvn2bbEvVBkSoSECc_6HJyRRR5GTxc8
3 Bautzner Friedenspreis https://www.friedensdemowatch.com/2016/02/03/extrem-rechte-querfront-der-bautzner-friedenspreis-und-der-friedenswinter/
4 Frag doch mal die Maus – das KDW https://antifanms.noblogs.org/frag-doch-mal-die-maus-das-kdw/

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Frag doch mal die Maus – das KDW

Liebe Besucher*innen, liebe Mitglieder, lieber Vorstand des KDW.


Seit Jahren sind, beziehungsweise waren, wir immer gerne bei euren Konzerten, Filmabenden und anderen Veranstaltungen. Ihr habt uns und andere Gruppen bei der Kampagne gegen die inzwischen geschlossene Nazikneipe Titanic unterstützt. Habt lokale Punkbands bei euch auftreten lassen. Doch seit kurzem seid ihr auf einem besorgniserregenden Weg, den wir so nicht akzeptieren können und werden.
Wie kann es sein, dass ihr Coronaleugner*innen und Querfront-Aktivist*innen die Möglichkeit bietet bei euch Veranstaltungen durchzuführen? Habt ihr das, was die letzten 2,5 Jahre passiert ist, ignoriert? Die Übergriffe und Angriffe auf Pressemenschen und Gegendemos (ja auch in Neumünster), die Morde, den versuchten Sturm auf den Bundestag, die Relativierung der Shoa uvm.? Oder habt ihr einfach nicht vernünftig gearbeitet? Falls ihr so naiv sein solltet, und ohne Backgroundcheck einfach so eure Räumlichkeiten zur Verfügung stellt, solltet ihr dies ganz schnell überdenken.
Am 22.2. soll laut Newsletter des „Friedensforums Neumünster“ der Kriegstreiber Reiner Braun in euren Räumen sprechen, der als einer „der führenden Köpfe der deutschen und internationalen Friedensbewegung“ angepriesen wird. Am 11.2. trat Reiner Braun¹ in Düsseldorf auf, als Redner bei der rechtsextremen Tarnorganisation APO Düsseldorf, zusammen mit Michael Aggelidis von der Antisemiten-Partei dieBasis und einem Vertreter der rechten Randpartei „Team Todenhöfer“. Obwohl vor diesen als extrem rechts zu identifizierenden Akteur*innen in Düsseldorf seit langem gewarnt wird und ihre antisemitischen, NS-relativierenden, verschwörungsgläubigen, teils rassistischen und LGBTIAQ-feindlichen Positionen in Demos und Telegram-Gruppen nicht zu übersehen sind, zogen im Dezember vergangenen Jahres mehrere Tausend Wutbürger*innen mit ihnen zusammen stundenlang durch die Stadt. Macht ihr euch mit diesen Menschenfeind*innen gemein?
Am 29.11 und 27.12 fand laut der Website der NachDenkSeiten, welche die Bundesregierung als „Corona-Regimes“ bezeichnet²,  ein Gesprächskreis bei euch statt. Habt ihr euch eigentlich mal mit dieser Website befasst? Was für Artikel dort zu finden sind? Was für Personen bzw. Gruppen ihr euch damit ins Haus holt? Ihr lockt damit Personen an, die Montags zusammen mit Leuten wie zum Beispiel Andreas Krankenpfleger (so nennt sich der rechtsextreme Antisemit auf Telegram – sein richtiger Name lautet Andreas Rönnau), Mark Proch (ehemals NPD, jetzt die Heimat Neumünster), Horst-Dieter Micheel (ebenfalls die Heimat Neumünster) und anderen Personen aus dem zum Teil rechtsextremen Spektrum demonstrieren. Wir dachten eigentlich, dass das KDW sich klar gegen Rassismus, Antisemitismus, Faschismus und Co stellt. Hoffen wir, dass wir da nicht falsch lagen.
Aber mal zurück zu den sogenannten Gesprächskreisen. Was ist NachDenkSeiten eigentlich für ein Portal? Was sind deren Quellen? Welche Medien empfehlen sie?³  Wer kann dort Beiträge veröffentlichen? Dies ist leicht zu beantworten. KenFM zum Beispiel. Ken Jebsen ist in den letzten Jahren durch Antisemitismus, Rassismus und andere menschenfeindliche Aussagen aufgefallen. Es ist also ein Portal für Verschwörungstheoretiker*innen, Rechtsextreme, Coronaleugner*innen, Schwurbler*innen, Antisemit*innen, Holocaustleugner*innen und Co. Dort tummeln sich Personen mit einer menschenfeindlichen, demokratieverachtenden Einstellung. Wie kann es sein, dass ihr so einem Personenkreis Zugang zu euren Räumlichkeiten gewährt. Wir hoffen, dass ihr dies schnell korrigiert, und die Personen dauerhaft des Ladens verweist.

Und hört euch doch einmal das Video von Wolfgang Pohrts Rede „Ein Volk, ein Reich, ein Frieden“ von 1981 an.
Hinter de(h)m Friedensfähnchen und der gestohlenen Taube verstecken sie sich und haben im Gepäck: Verschwörungsideologien, Antisemitismus, Rechtextremismus, Hass und Hetze.
Wir stehen für eine emanzipatorische Linke, die sich davon abgrenzt.

1 Friedensdemowatch (www.friedensdemowatch.com/2016/02/03/extrem-rechte-querfront-der-bautzner-friedenspreis-und-der-friedenswinter)
2 NachDenkSeiten Gesprächskreis Südholstein (https://nachdenken-in-suedholstein.de/termine/rueckblick/)
3 Medientipps – NachDenken in Südholstein (https://nachdenken-in-suedholstein.de/medientipps/)

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Gegen rechte Krisenlösungen – den NPD-Tarnaufmarsch in Neumünster stoppen!

Datum/Zeit/Ort: 19.11.2022 12.30 Uhr Bahnhof Neumünster

Antifaschistische Gegenkundgebungen:

12.30 Uhr Postparkplatz, anschließend Demo Richtung Innenstadt
13.30 Uhr Kuhberg
13.30 Uhr Gänsemarkt

Gemeinsame Bahn-Anreise aus Kiel:
Treffen 12.45 Uhr HBF / Abfahrt 13.02 Uhr

Gemeinsame Bahn-Anreise aus Lübeck:
Treffen 11.50 Uhr HBF / Abfahrt 12.10 Uhr

Mit einem auf den ersten Blick harmlos anmutenden Aufruf „Bürger auf die Straße!“ mobilisieren schleswig-holsteinische NPD-Reste für diesen Samstag abermals zu einer Demonstration in Neumünster. Dies ist der fortgesetzte Versuch der Neonazi-Partei, ihr Versinken in der politischen Bedeutungslosigkeit zu bremsen und auf die Protestbewegungen  gegen Preissteigerungen, Inflation und kapitalistische Krisenpolitik aufzuspringen. Verantwortlich für den Aufmarsch zeichnet sich Karin Mundt aus Rendsburg, Nazi-Bardin und Mitglied sowohl des NPD-Landes-, als auch Bundesvorstands.

Bereits am 22.10.2022 hatte die NPD eine solche Tarndemonstration in Neumünster durchgeführt. Knapp 100 Rechte, darunter u.a. das Neumünsteraner NPD-Ratmitglied Mark Proch, der lange Zeit abgetauchte Kieler Langzeit-Neonazi Peter von der Born, vereinzelter Nazi-Nachwuchs wie Christian Lehmann aus Lübeck, aber auch einige Personen aus dem Querdenken-Milieu zogen begleitet von antifaschistischen Protesten durch die Stadt. Der bunte „Bürgerprotest“ war von einem lupenreinen Naziaufmarsch nicht zu unterscheiden.

Wir werden nicht zulassen, dass sich Neonazis als Vertreter*innen der Leidtragenden der kapitalistischen Dauerkrise inszenieren. Die Rechten sind nie die Lösung der Krise, sondern spalten durch Rassismus und Nationalismus, lenken ab und verschleiern ihre systemische Ursachen mit Verschwörungsmärchen und antisemitischen Lügen. Wir rufen deshalb alle Antifaschist*innen dazu auf, den Nazis in Neumünster am Samstag einen heißen Herbst zu bescheren und klarzustellen, dass der Widerstand gegen die  herrschende Verarmungspolitik und die Krise solidarisch, internationalistisch und antikapitalistisch sein muss und somit mit Faschist*innen unvereinbar ist.

Die Rechten sind keine Lösung der Krise –  Klassenkampf statt Rassismus, Nationalismus und Antisemitismus!

Alle nach NMS – alle zusammen gegen den Faschismus!

#nms1911

 

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Autokorso SE – Rechte & Verschwörungsideologische Zusammenhänge in Bad Segeberg

Mayc-Tom Püschel, geb. 1967, kommt aus Hamburg, wohnte eine Zeit im Osten und seit ein paar Jahren in Damsdorf. Er versucht seit einigen Jahren, im Dorf Fuß zu fassen, wird aber von den Dorfbewohner*Innen zumeist nicht ernst genommen. Er macht einen auf DJ und ist im Bereich Schlager/Ü 50 unterwegs. Beim Bürgerradio in Bad Segeberg war er auch aktiv (Radio Bad Segeberg im Offenen Kanal Lübeck von 2004 bis 2011).

DJ May Tom Püschel

Püschel organisiert zusammen mit seiner Frau Mandy den „Autokorso Bad Segeberg für Frieden, Freiheit, Solidarität und Selbstbestimmung“. Er hält sich für einen „Lichtmensch“, so wie sich die gefährlichen Spalter*Innen der Gesellschaft selbst nennen. Am 12.10.2012 wurde der Autokorso wohl vom Amt Segeberg genehmigt, so gab es Püschel in seiner Gruppe bekannt.

In seinem Telegram-Kanal „Autokorso SE“ un einer dazugehörigen gleichnamigen Diskussionsgruppe informiert Püschel über Allgemeines und Termine rund um die Autokorsos, Demos und Kundgebungen in und um Bad Segeberg. Er ist also für alles verantwortlich, was in deren Umfeld passiert.Püschel lässt alles an Hetze in seiner Gruppe zu, was das Maß an Erträglichem übersteigt. So zählen zum Chat auch Reichsbürger*Innen, die ihre antisemitischen Fantasien dort ausbreiten dürfen. „Jens“ ist einer von ihnen. Er ist auch in der Neumünsteraner Querdenkerszene aktiv. Man teilt Hitlerbilder und Mengele-Vergleiche, macht sich über die geplante Entführung Lauterbachs lust und malt ihm einen Hitlerbart ins Gesicht, schimpft über die NWO, Chemtrails und Great Reset und teilt Bilder von Galgen oder bringt diese sogar zum Autokorso mit. Die Intention dahinter ist klar. Man will alle „zur Rechenschaft ziehen“, wie immer wieder betont wird.Weitere Aufrufe zu Straftaten sind auch im Chat enthalten. So empfiehlt ein Profil „Melly Mrs. Hardstyle“, mit einem Edding den QR-Code an Impfzentren unkenntlich zu machen, um das System lahmzulegen.

Zu den Spaziergängen werden Reden gehalten. Am 19. Januar 2022 hielt auch der ehemalige Bürgermeister von Bad Segeberg Udo Fröhlich eine Rede auf dem Marktplatz, in welcher er sich mit den „Spaziergängern“ solidarisierte. Weitere Informationen über den Autokorso SE sind beim Bündnis „Segeberg bleibt bunt“ in der digitalen Ausstellung „Solidarisch durch die Pandemie“ zu finden. Die Ausstellung enthält viele antisemitische, verschwörungsideologische und geschichtsrevisionistische Inhalte.

Wer mit Nazis marschiert, hat nichts kapiert!