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So­li­da­ri­tät mit Oli­ver, Flo­ri­an und Axel!

Wir verweisen auf folgenden Text:

„Ende Sep­tem­ber 2008 soll vor dem Ber­li­ner Kam­mer­ge­richt der Pro­zess gegen die drei Ber­li­ner Oli­ver, Flo­ri­an und Axel be­gin­nen. Die Bun­des­an­walt­schaft wirft ihnen ver­such­te Brand­stif­tung an Bun­des­wehr-​LKW und die Mit­glied­schaft in der „mi­li­tan­ten grup­pe (mg)“ vor. Die drei An­ge­klag­ten waren am 31. Juli ver­gan­ge­nen Jah­res fest­ge­nom­men wor­den, nach­dem sie ver­sucht haben sol­len, Bun­des­wehr­fahr­zeu­ge in Brand zu set­zen. Ohne In­di­zi­en für die Tat­be­tei­li­gun­gen an Brand­an­schlä­gen der „mi­li­tan­ten grup­pe“ vor­zu­le­gen, hat die Bun­des­an­walt­schaft An­kla­ge nach §129 er­ho­ben. Mit dem Kon­strukt einer „kri­mi­nel­len Ver­ei­ni­gung“ dro­hen den An­ti­mi­li­ta­ris­ten mehr­jäh­ri­ge Haft­stra­fen. Wir for­dern die so­for­ti­ge Ein­stel­lung der §129(a)-​Er­mitt­lun­gen und die Ab­schaf­fung die­ses Ge­sin­nungs­pa­ra­gra­phen.

Die Er­mitt­lun­gen in dem §129(a)-​Ver­fah­ren rich­ten sich gegen ins­ge­samt sie­ben Ver­däch­tig­te und wur­den zu­nächst nach dem An­ti­ter­ror­pa­ra­gra­phen §129a auf­ge­nom­men. Die damit er­mög­lich­ten Über­wa­chungs­kom­pe­ten­zen sind trotz dürf­ti­ger Ver­dachts­la­ge für eine um­fas­sen­de Aus­for­schung und Kri­mi­na­li­sie­rung zahl­rei­cher po­li­ti­schen Ak­ti­vis­ten be­nutzt wor­den. Mit aben­teu­er­li­chen Ver­dachts­kon­struk­ten wur­den lang­fris­ti­ge Über­wa­chungs­maß­nah­men, Haus­durch­su­chun­gen und Haft­be­feh­le ge­recht­fer­tigt. Im Laufe des Ver­fah­rens wur­den die Ver­tei­di­gungs­rech­te der Be­schul­dig­ten ein­ge­schränkt und eine Zu­sam­men­ar­beit der Er­mitt­lungs­be­hör­den mit Ge­heim­diens­ten be­kannt. In zwei Ent­schei­dun­gen hat der Bun­des­ge­richts­hof die Er­mitt­lun­gen der Bun­des­staats­an­walt­schaft zu­rück­ge­wie­sen bzw. ein­ge­schränkt. Die nun vor­ge­leg­te An­kla­ge­schrift gegen Oli­ver, Flo­ri­an und Axel je­doch greift un­be­ein­druckt auf die bis­he­ri­gen Kon­struk­te zu­rück und baut auf vagen In­di­zi­en und den Aus­sa­gen eines Ge­heim­dienst­spit­zels auf. Diese Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen Ge­heim­diens­ten und den Er­mitt­lungs­be­rei­chen ver­stößt gegen das grund­ge­setz­lich ver­an­ker­te Tren­nungs­ge­bot. Wir for­dern die Auf­lö­sung der Ge­heim­diens­te sowie die Of­fen­le­gung der bis­he­ri­gen Er­mitt­lun­gen gegen die drei An­ti­mi­li­ta­ris­ten.

An­ge­sichts der in­ter­na­tio­na­len Kriegs­ein­sät­ze der Bun­des­wehr sehen viele die Zer­stö­rung von Bun­des­wehr­fahr­zeu­gen als kon­kre­te Ab­rüs­tungs­in­itia­ti­ve. In an­de­ren eu­ro­päi­schen Län­dern wur­den Ak­ti­vis­tIn­nen, die ähn­lich wie Axel, Oli­ver und Flo­ri­an für die Sa­bo­ta­ge von Kriegs­ma­te­ri­al an­ge­klagt wur­den, von Ge­rich­ten frei­ge­spro­chen oder zu nur ge­rin­gen Stra­fen wegen Sach­be­schä­di­gung ver­ur­teilt. In Ir­land wur­den Kriegs­geg­ne­rIn­nen, die einen F-​16-​Bom­ber zer­stört hat­ten, sogar mit der Be­grün­dung frei­ge­spro­chen, ihre Ak­tio­nen hät­ten dazu bei­ge­tra­gen, Schlim­me­res – näm­lich Kriegs­hand­lun­gen – zu ver­hin­dern.

Wir un­ter­stüt­zen die For­de­rung nach Frei­spruch der drei An­ti­mi­li­ta­ris­ten.“

Mehr Infos fin­det ihr unter: http://einstellung.so36.net/

Tag X am Frei­tag, 16. Ok­to­ber: Ak­ti­ons­tag zur Ur­teils­ver­kün­dung im mg-​Pro­zess

Es wird zu einem bun­des­wei­ten Ak­ti­ons­tag auf­ge­ru­fen, denn am kom­men­den Frei­tag sol­len diese Men­schen ver­ur­teilt wer­den, weil sie an­geb­lich Kriegs­werk­zeug un­brauch­bar ge­macht haben. Was in Deutsch­land brennt, kann nir­gend­wo sonst mehr Scha­den an­rich­ten. Ist doch nicht so schwer zu ka­pie­ren.

So­li­da­ri­tät mit den An­ti­mi­li­ta­ris­ten.
Kriegs­werk­zeug in­ter­es­siert uns bren­nend!