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Club88 Neumünster

Anti- Club 88- Proteste durch laufende Repression stark gefährdet!

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In den vergangenen Jahren konnte ein stetiges Wachsen von Repressionen gegen die Geburtstagsfeiern des Club 88 beobachtet werden. Es kam zu Durchsuchungen der Clubräume und der Besucher_innen, die Personalien der „Partygesellschaft“ wurden festgestellt und deren Fahrzeuge teilweise durchsucht. Insgesamt fühlte sich das Ordnungsamt, auch durch die stetigen antifaschistischen Proteste, die diese Thematik jedes Jahr öffentlich machten, gezwungen, diesem (offiziell nicht vorhandenen) Naziproblem der Stadt entgegenzutreten.

In diesem Jahr sind bisher noch keine geplanten Aktivitäten der Faschist_innen bekannt, sodass das Ordnungsamt sich nun anscheinend gezwungen sieht, auch die antifaschistischen Aktivitäten durch noch extremere Auflagen als in den Vorjahren einzuschränken.
Musste schon bei vorigen Protesten gegen Verbote von geplanten Demonstrationsrouten und Seitentransparenten gekämpft werden, hat sich das Ordnungsamt für dieses Jahr ein besonderes Schmankerl einfallen lassen. Es werden nämlich schon im Vorfeld Kopien der Personalausweise von den geforderten 14 Ordner_innen verlangt, um „ein sicheres Durchführen der Demonstration“ gewährleisten zu können! Andernfalls erwägt die Stadt schon im Vorfeld ein Verbot der Demo.
Dieses Vorgehen muss als klares Zeichen dafür gesehen werden, dass die Stadt einmal mehr versucht, ihr Naziproblem aus der öffentlichen Wahrnehmung zu verbannen. Würde sie die Nichterfüllung der Auflagen tatsächlich zum Anlass nehmen, die Proteste zu verbieten, hätte sie ihrer Ansicht nach wohl ein weiteres unliebsames „Problem“ beseitigt und könnte zum Tagesgeschäft übergehen.

Es hängt also von der Entschlossenheit ab, uns die Proteste nicht verbieten zu lassen!
Selbst wenn die Faschist_innen am Samstag nicht ihren alljährlichen Club- 88- Geburtstag feiern werden, besteht dieser Laden auch weiterhin. Das allein sollte Anlass genug bieten, zahlreich zu kommen, um gemeinsam gegen die neofaschistischen Strukturen in Neumünster, aber auch gegen die Repressionen der Stadtverwaltung und der Polizei auf die Straße zu gehen!

Also, trotz allem: Treffen ist am Samstag, 09.10.10 um 18 Uhr am Hauptbahnhof Neumünster.

„Nazistrukturen angreifen- brauner Ideologie bunt entgegen!“

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Club88 Neumünster Titanic

13.09.: „Rechtsextremismus vor unserer Haustür – Was tun?“

Diese Frage stellt eine Veranstaltung in der Anschar-Kirche im Rahmen des Politischen Kirchentages.
Am 13. September gibt es ab 19.30 Uhr im dortigen Gemeindehaus eine Podiumsdiskussion. Thema: „die Situation in der Stadt mit den rechten Szenetreffs ‚Club 88‘ und ‚Titanic‘ sowie dem Treff der mittlerweile verbotenen ‚Bandidos‘. Auf dem Podium sitzen Günter Humpe-Waßmuth als Stadtrat sowie Pierre Freyber als Landeskoordinator gegen Rechtsextremismus. Auch das Projekt ‚Schule gegen Rassismus‘ der IGS Faldera schickt einen Vertreter zur Podiumsdiskussion.“ (Quelle: Holsteinischer Courier vom 11. September 2010)

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Club88 Neumünster

09.10.: antifa-Demo in Neumünster

Weitere Infos demnächst auch auf der
Infoseite der antifaschistischen Kampagne „Club 88 schliessen!“.

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Regional

Sa, 28.08.: Neonazi-Kundgebung in RD verhindern!

Für Sams­tag, den 28.​8.​2010, haben Neo­na­zis in Rends­burg eine Kund­ge­bung an­ge­mel­det, die von 11:30 Uhr – 16:30 Uhr in der Rends­bur­ger In­nen­stadt statt­fin­den soll. Die antifa Rendsburg schreibt hierzu: „Die Nazis in­stru­men­ta­li­sie­ren bei ihrer Kund­ge­bung das ab­scheu­li­che Ver­bre­chen eines Kin­des­miss­brauchs, das vor kur­zer Zeit in Rends­burg ge­schah, um ihre men­schen­ver­ach­ten­de Ideo­lo­gie unter die Men­schen zu brin­gen. Die­ses gilt es zu ver­hin­dern!“ Die antifaschistische Gegenkundgebung findet ab 9:00 Uhr auf dem Thea­ter­vor­platz am ZOB, in der Nähe des Bahn­hofs. Mehr Infos und Updates unter http://antifarendsburg.blogsport.de/

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Neumünster Regional

Naziaufmarsch in Neumünster- ein Satz mit X…

Eine kurze Auswertung zu den erfolgreichen Gegenaktivitäten
gestern unter: http://de.indymedia.org/2010/08/288168.shtml

Presseberichte von den Lokalzeitungen findet ihr hier und hier.

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Neumünster Regional

21.08.: Nazi-Aufmarsch in NMS verhindern! 6. UPDATE!

Kein Naziaufmarsch in Neumünster!

UPDATE VOM 19.08.:
Die Anfahrtszeiten wurden geändert, siehe unten.
Hier außerdem zum Artikel Situation vor dem Naziaufmarsch.

Der Startpunkt der Nazis wurde vom Kleinflecken auf den Parkplatz zwischen Schleusberg und Wasbeker Straße verlegt!
[Bisher war geplant, dass die Nazidemo ab 11 Uhr auf dem Kleinflecken zusammenkommt und dann folgende Route läuft: Kleinflecken – Bahnhofstr. – Linienstraße – Wippendorfstraße – Goebenstraße – Roonstraße – Log In – Wasbeker Straße – Hansaring – Schleusberg – Kleinflecken] Das Ordnungsamt hat angekündigt, dass eine verkürzte Route geplant ist, falls
es zu Blockaden oder anderen Gegenaktivitäten kommen sollte. Die Nazis haben gegen die Auflagen geklagt, ein Ergebnis steht noch aus.

Antifaschistische Aktivitäten
Auf dem Konrad-Adenauer-Platz ist von 9-14 Uhr eine Kundgebung angemeldet, welche als Anlaufpunkt für AntifaschistInnen dienen sollen. Daneben werden einige Menschen versuchen, die Route der Nazis friedlich zu blockieren, und zwar an der Kreuzung in der Bahnhofsstraße (siehe Karte). Weitere Aktionen sind erwünscht.

Es wird für den 21.8. in Neumünster eine Infostruktur geben. Den Ticker findet ihr hier , fürs Handy gilt diese Adresse: http://2108nazifrei.wap.sh
Die Telefonnummern lauten für den EA 0174 842 0175 und für das Infotelefon 0174 845 7008.

Die AJZ (Aktion Jugendzentrum) in der Friedrichstraße wird ab dem Nachmittag, im Anschluss an die Aktionen gegen den Naziaufmarsch geöffnet haben und kann als Anlaufpunkt genutzt werden. Am Abend findet hier ein Antifa-Soli-Konzert mit der Band „Stumbling Pins“ aus Kiel statt.

Gemeinsame Anreise aus anderen Städten
Nutzt die Treffpunkte, gemeinsam können wir die Nazis stoppen!

Kiel: Treffen: Treffen 9.40 Uhr Hauptbahnhof / Abfahrt der RB um 9.55 Uhr
Lübeck: Treffen 7.50 Uhr Lübeck Hauptbahnhof (aktuelle Infos bei Basta! Linke Jugend)
Hamburg: Treffen 9 Uhr Reisezentrum / Abfahrt 9.20 Richtung NMS (aktuelle Infos bei a² Hamburg)

Bei allem gilt: Informiert euch kurzfristig über den aktuellen Stand. Je nachdem was sich herausstellt, können sich die Abfahrtszeiten und/oder die Treffpunkte in Neumünster noch ändern. Bleibt flexibel, checkt regelmäßig www.antifa-kiel.org & http://antifanms.blogsport.de

Der Aufruf:

Für den 21. August kündigen Neonazis aus Schleswig-Holstein einen „Ehrenmarsch“ anlässlich des Todestages des Preußenkönigs Friedrich des Großen in Neumünster an. Friedrich der Große starb am 17.8.1786 – für die Nazis allerdings wohl nur ein Vorwand an diesem Datum aus einem ganz anderem Grund auf die Straße zu gehen. Der 17. August steht innerhalb der Naziszene vor allem für das „Gedenken“ an den Hitler-Stellvertreter und Nazi-Kriegsverbrecher Rudolf Hess, welcher am 17.8.1987 im Gefängnis in Spandau Selbstmord beging. Hess war u.a. an der Judenverfolgung im besetzten Polen beteiligt.
Den zentralen Aufmarsch der Szene, der bis 2004 im bayerischen Wunsiedel, dem Ort wo Hess begraben liegt, stattfand, gibt es in dieser Form auch dank antifaschistischer Intervention nicht mehr. Seit dem kommt es jährlich immer wieder, auch in Schleswig-Holstein, zu „spontanen“ Aktionen von Neonazis rund um dieses Datum, die Bezug auf den Tod von Hess nehmen.

Den angekündigten Aufmarsch in Neumünster bewerben sowohl der Landesverband der NPD, als auch ein aus dem Kreis der neonazistischen „Aktionsgruppen“ betriebenes Internetprojekt. Nachdem es am 16.8.2008 zu einer nächtlichen „Spontandemonstration“ von etwa 40 Nazis in Kiel kam und 2009 etwa genauso viele Nazis am 17.8. einen „Fackelmarsch“ in Kellinghusen durchführten, wollen die schleswig-holsteinischen Neonazis nun offensichtlich einen legalen Rahmen für ihre Verehrung des Kriegsverbrechers Hess schaffen. Aus diesem Grund wurde wohl nun auch Friedrich der Große aus der Mottenkiste gezerrt. Bundesweit werden solche Veranstaltungen immer wieder von den Behörden verboten, da es sich um offensichtliche Ersatzveranstaltungen für den verbotenen Aufmarsch in Wunsiedel handelt.

Die Nazis wollen am Samstag den 21.8. um 11 Uhr am Bahnhof in Neumünster aufmarschieren.
Wir werden diesem geschichtsrevisionistischen und NS-verherrlichenden Aufmarsch nicht tatenlos zuschauen. Dort, wo Neonazis ihre Ideologie der Ausgrenzung und Unterdrückung, ihren Rassismus, Nationalismus und Antisemitismus auf die Straße tragen, werden wir ihnen mit aller Kraft und Entschlossenheit entgegentreten.

Gemeinsam werden wir den Naziaufmarsch stoppen!

Samstag | 21. August 2010 | Antifa-Aktionen
9 Uhr | Bahnhof | Neumünster

Weitere Infos zum NPD-Aufmarsch und zu antifaschistischen Gegenaktivitäten folgen!

Wollt ihr bei der Mobilisierung helfen? Plakat und Flyer hier runterladen und dann entweder ausdrucken oder digital weiterschicken.

Habt ihr Lust, euch tiefergehend mit dem Thema zu beschäftigen?
– Im Antifa-Café am 12.8. in der Alten Meierei wird es einen kurzen Infoblock zum Naziaufmarsch in Neumünster geben.
– zu den bis 2004 stattgefundenen Aufmärsche in Wunsiedel siehe hier und auch hier

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Neumünster

Neonazis und ein Contra in der VfR-Fanszene

Anlässlich des am Sonntag, den 04.07.2010 stattfindenden Jubiläumsspiels gegen den FC St. Pauli werfen wir einen Blick auf die Neumünsteraner Fanszene: führende Mitglieder des VfR-Fanclubs Schwalefront gehören der Neonaziszene an, einer ist sogar Mitglied bei den Bandidos-Unterstützern Contras Neumünster. Wie reagiert der Verein auf diese Situation?

Bei Spielen des VfR Neumünster gab es schon früher Probleme mit Rechtsextremen. So wurden am 14.10.2001 beim Spiel gegen die St. Pauli-Amateure mehrere Personen von der Polizei verhaftet, weil sie im Stadium immer wieder rechtsradikale Parolen gerufen hatten. Auch lokale Neonazigrößen wie der damalige NPD-Landesvorsitzende Peter Borchert waren am gleichen Tag an Übergriffen auf St. Pauli-Fans beteiligt. Der aus dem Umfeld der Club 88-GründerInnen stammende Mike Denz pflegte europaweit Kontakte zu rechten Hooligans und geriet 1996 anlässlich des Fußball-Länderspiels zwischen Polen und Deutschland in Zabrze dadurch in das Blickfeld der Medien, dass er mit anderen vermeintlichen Fans neben einem „VfR-Szene Neumünster“-Transparent ein weiteres mit der auf den Holocaust anspielenden Aufschrift „Schindler-Juden Wir grüßen euch“ präsentierte (s. Photo links; das VfR-Transparent wird tw. von den Polizisten verdeckt).

Insgesamt spielten Rechtsextreme damals aber keine strukturell wichtige Rolle. Das scheint sich zu ändern. Neben dem VfR-Fanclub Die Treuen, der ca. 40 Mitglieder hat und über eine geregelte Struktur mit Vorsitzenden etc. verfügt, existiert die Schwalefront. Diese war bereits kurz nach ihrer Gründung 2003 in Kritik geraten: besonders umstritten war schon die Namensgebung, die „ja in Anbetracht der deutschen Geschichte mal gar nicht gehen sollte“, wie die Schwalefront selber auf ihrer Homepage resümiert. Als eines der Gründungsziele geben sie den Wunsch an, die „supportwilligen Leute einer Szene zu einem festen Kern zuformen [sic!]“.

Zu den treibenden Kräften gehörte bald der Schüler Manuel L., der im Stadion gerne auch Klamotten des rechtsextremen Labels „Thor Steinar“ zur Schau stellt und der für sein Profilbild des Internetforums studivz (siehe Abbildung rechts) in Manier der „Autonomen Nationalisten“ posierte, d.h. komplett schwarz gekleidet, inklusive Sonnenbrille und schwarzen Lederhandschuhen. Inzwischen wandelt er sogar den Spuren von Peter Borchert und trägt seit diesem Jahr in seiner Freizeit ganz offen die Kutte der Contras Neumünster, dem Unterstützerverein des verbotenen Chapters der Bandidos. Aus seiner Mitgliedschaft bei den Contras, die durch enge Verstrickungen aus Rockermilieu und Neumünsteraner Neonaziszene bekannt sind, macht L. auch im Internet keinen Hehl. Das Wappen (Photo rechts), das bei einigen der Kutten auf dem Rücken prangt, zieren verschiedene Waffen: eine Machete, ein Schlagring und zwei Pistolen – dass die Rocker die auf diese Weise signalisierte Gewaltbereitschaft auch Praxis werden lassen, hat jüngst der „Rockerkrieg“, der auch Neumünster erfasste, belegt. Wie oft in der Hooligan-Szene zu beobachten, ist L. im Berufsleben eher unauffällig: nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann, die er teilweise in Hannover absolvierte und im Februar 2009 beendete, arbeitete er für die Volks- und Raiffeisenbank Neumünster. L., der in der rechtsextremen Kampfsportschule Athletik Klub Ultra trainiert, hat die Entwicklung der Schwalefront zu großen Teilen beeinflusst: Neben hohen Alkoholkonsum („Suff ohne Ende“, wie sie selber auf ihrer Homepage schreiben) geben sie sich aggressiv, so wie unten auf dem Bild einer ihrer Busreisen zu Auswärtsspielen zu sehen. L. und seine Kameraden präsentieren die Faust als Zeichen der Kampfbereitschaft, im Hintergrund ist im Heckfenster des Busses eine Fahne von Troublemaker Streetwear zu sehen, die z.B. von der Bundeszentrale für politische Bildung als rechte Hooligan-Marke eingeordnet wird. Die Abkürzung „A.C.A.B.“ steht für „All Cops are Bastards“, also „Alle Bullen sind Schweine“.

Um im Stadion Stimmung zu machen, setzte die Schwalefront neben denkwürdigen Spruch-bändern wie „Altonas Cops auf Bustour“ oder „Klassenerhalt mit aller Gewalt“ (Photo unten) verstärkt auf so genannte Bengalos, also Feuerwerkskörper. Als herausragende „Pyroshow“ bezeichnen sie im Internet die Aktion beim Heimspiel gegen den SV Wilhelmshaven in der Saison 2004/2005, als „das komplette Stadionrund brannte“. Beim Auswärtsspiel in Heide im Oktober 2009 machten die VfR-Fans so viel Stress, dass sie von der Polizei zum Bus eskortiert werden mussten- der Courier berichtete, was die Schwalefront als „Propaganda“ bezeichnete. Die Spielberichte, die auf ihrer Homepage veröffentlicht werden, enthalten viele Elemente der gewaltverherrlichenden Hooligan-Sprache: beim Spiel gegen Büdelsdorf in der Saison 2007/2008 ist von „Party, geile Stimmung, durchgehender Hass“ die Rede, in Bezug auf die Partie in Kropp von „Mobaction und Zündeln“.

Dem Verein sind die Ausfälle dieses Fanclubs nicht verborgen geblieben: Im VfR-Forum musste der Administrator den Thread zum Thema „Demo zum Erhalts des AJZs heute (15.07.2008)“ schon einen Tag nach der Eröffnung wieder schließen, da sehr fremdenfeindliche und rechtsextreme Meinungen gepostet wurden, und der Administrator zu dem Schluss kam, dass die vermeintliche Diskussion eher Schaden anrichte als weiterhelfe. In diesem Forum tritt auch Manuel L. auf, und zwar unter dem Pseudonym „SF-Manuel“. Seine Signatur, mit der automatisch alle seine Posts ergänzt werden, lautet angelehnt an einen Slogan der NPD „All Cops are Bastards- Kampf, Aktion und Widerstand“.
Dennoch scheinen die neonazistischen Strukturen im Verein zwar nicht auf Akzeptanz, doch zumindest auf Toleranz zu stoßen. So wurde Manuel L. 1. Meister der VFR-Liga-Fans, einer Tippgemeinschaft, an der sich auch einige Treue beteiligen. Mitglied bei den Treuen ist auch Horst Micheel, der Wirt der Neonazi-Kneipe Titanic, dessen Sohn Björn ebenfalls enge Kontakte zu den Neumünsteraner Contras pflegt. Am 26.06.2010 organisierte Horst Micheel, der in der Vergangenheit selber bei Neonazidemonstrationen mitmarschierte, ein Amateur-Fußballturnier auf den Plätzen des VfR Neumünster, für das sowohl im VfR-Forum als auch in der Titanic geworben wurde.

Zwar ziert ein Netz-gegen-Nazis-Symbol die offizielle Homepage des VfR Neumünsters und konkrete Maßnahmen zur Lösung des Problems wurden angekündigt, über halbherzige Lippenbekenntnisse ging das Engagement bisher aber nicht hinaus. Andere Vereine sind dem VfR in dieser Hinsicht weit voraus, wie etwa der Gegner des an diesem Samstag stattfindenden Jubiläumsspiels, der FC St. Pauli. Neben dem Stadionverbot für neofaschistische Klamottenmarken wie Thor Steinar engagiert sich der Club in vielen verschiedenen antirassistischen Projekten, was gerade in einer Stadt wie Neumünster, in der Neonazis über eine weit gefächerte Infrastruktur verfügen und die von Spiegel TV vor einigen Jahren zur „neuen Hauptstadt der Bewegung“ gekürt wurde, enorm wichtig wäre. Der Verein muss nicht nur durch Worte, sondern auch durch Taten unterstreichen, dass er nichts mit Neonazis oder der organisierten Kriminalität der Bandidos zu tun hat, wenn er seiner Verantwortung als so bedeutender Verein Neumünsters nachkommen möchte. Stillschweigende Toleranz neonazistischer Umtriebe in den eigenen Strukturen ist auf jeden Fall das falsche Signal.

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Naziaktivitäten in Schleswig-Holstein

„21.06.10
Am vergangenen Donnerstag und am Wochenende fanden mehrere öffentliche Aktionen von FaschistInnen in Schleswig-Holstein statt. Neben einer kleinen Kundgebung der NPD in Kiel, einem NPD-Infostand in Nortorf und einer DVU-Miniaktion in Lauenburg gab es auch eine größere Nazi-Aktion in Bargteheide nahe Hamburg, an der vor allem schleswig-holsteinische und hamburger Neonazis aus dem Spektrum der so genannten „autonomen Nationalisten“ teilnahmen.

Bereits am Donnerstagabend, 17. Juni kam es in Kiel zu einer Kundgebung von ungefähr 15 Neonazis aus dem Kreis der lokalen NPD und „Aktionsgruppe Kiel“. Die Neonazis tauchten gegen 19 Uhr in der Holstenstraße auf, hielten eine stationäre Kundgebung ab und verschwanden gegen 20 Uhr wieder in ihren Autos. Thema der Kundgebung neben beliebiger Nazi-Propaganda war der 17. Juni 1953 – dem Tag des ArbeiterInnenaufstands in der damaligen DDR. Während ihrer Aktion zogen sie den Unmut vieler Passant_innen auf sich und mit der Zeit trafen auch immer mehr Antifaschist_innen in der Innenstadt ein, zu nennenswerten Störungen der Nazi-Aktion kam es aber leider nicht mehr.

Am Samstag, 19. Juni, kam es dann zu drei weiteren faschistischen Aktionen in Schleswig-Holstein: In Bargteheide plante die Neonazigruppierung „NaSo Stormarn“ einen Aufmarsch durchzuführen. Für diese Aktion mobilisierten die Nazis landesweit aber nicht öffentlich. Gegen 12 Uhr versammelten sich ca. 50 Neonazis am Bahnhof in Bargteheide, welche aus allen Teilen des Landes und aus Hamburg kamen, um von dort aus zum Marktplatz zu gehen. Kieler Neonazis der „Aktionsgruppe Kiel“, darunter Daniel Zöllner und Thomas Breit, waren hier genauso anwesend wie der Hamburger Neonazi Christian Worch, welcher später noch auf der DVU-Kundgebung in Lauenburg sprach. Die Neonazis hielten eine Kundgebung auf dem Marktplatz ab, ihre Selbstdarstellung war martialisch, viele waren schwarz gekleidet, mit Knüppeln bewaffnet und teilweise vermummt. Die ganze Aktion war angemeldet, wurde jedoch seitens der Polizei und der bürgerlichen Presse im Vorfeld konsequent verschwiegen. Trotzdem waren über 100 Nazigegner_innen in Bargteheide unterwegs. Örtliche Antifaschist_innen mobilisierten mit Flyern gegen die Kundgebung und die Nazis sahen sich immer wieder direkten Aktionen von autonomen Antifas ausgesetzt. Die Faschist_innen wurden mehrfach direkt, u.a. mit Flaschen und Steinen angegriffen, so dass ihr klandestin geplanter Auftritt wohl nicht zum gewünschten Erfolg werden konnte.

Angekündigt hingegen hatte sich die in Bedeutungslosigkeit versinkende DVU mit einer Kundgebung in Lauenburg. Doch auch hier wurden die diesmal nur mit lediglich 8 Teilnehmer_innen vertretenen Nazis gegen 15 Uhr von über 100 Nazigegner_innen empfangen. Die Kundgebung der DVU fand auf einem menschenleeren Platz statt, nur wenige Menschen dürften überhaupt etwas von dieser Aktion mitbekommen haben. Ähnlich sah es in Nortorf aus, wo ganze 6-10 Nazis aus Neumünster gegen 12 Uhr einen Infotisch der NPD aufbauten.“

Quelle: http://www.antifa-kiel.org/index.php/news/items/oeffentliche-naziaktivitaeten-in-schleswig-holstein.html

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02.07.2010, 16 Uhr, Hbf Kiel: Antifa-Soli-Demo

Solidarität mit Claudiu C. und allen anderen Betroffenen rechter Gewalt! – Schluss mit der Nazigewalt in Kiel – Weg mit der neonazistischen „Aktionsgruppe Kiel“! mehr dazu hier

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26.06.: Intern. Sommerfest (Postparkplatz)