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28.03.2012: Infoveranstaltung „Neue Qualität? NSU und rechter Terror in der BRD“

Wer von der Mordserie des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) überrascht wurde oder eine „neue Qualität“ erkennen will, ignoriert die jahrzehntelange Geschichte des rechten Terrors in der Bundesrepublik Deutschland. Seit den fünfziger Jahren haben militante Neonazis organisiert eine Vielzahl an Morden, Brandstiftungen, Banküberfällen und Bombenattentaten begangen. Formen und AkteurInnen, Strategien und Konzepte eines bewaffneten Kampfes von rechts sollen vor-gestellt werden, um möglichst viele Aspekte des Phänomens „Rechtsterrorismus“ zu fassen.

Der Referent Robert Andreasch ist freier Journalist, fotografiert und schreibt für spiegel.de und andere bekannte Medien (so wie für die antifaschistische Zeitschrift Der Rechte Rand) über die süddeutsche Neonaziszene.

Mittwoch, 28. März 2012 | Neumünster | 19 Uhr | KDW (Waschpohl 20)
[nach der um 17.30 startenden Info-Veranstaltung zum Naziaufmarsch in Lübeck am 31.03.]

Donnerstag, 29. März 2012 | Kiel | 20 Uhr | die pumpe, Seminarraum (Haßstr. 22)

Die Veranstaltungen sind Teil der Mobilisierung gegen den Naziaufmarsch am 1. Mai 2012 in Neumünster.

Weitere Infos:

www.aida-archiv.de | nonazisneumuenster.blogsport.de | www.antifa-kiel.org | antifanms.blogsport.de

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Emmi Burmeister verstorben

Emmi Burmeister war das älteste Mitglied der VVN-BdA in Schleswig-Holstein, nun starb sie nach kurzer, schwerer Krankheit im 97. Lebensjahr. Anlässlich dieses traurigen Ereignisses veröffentlichen wir hier einen Brief, den sie am 24.04.2007 anlässlich der Stolperstein-Verlegung für Rudolf Timm verfasst hat.

„Ich bin jetzt 93 Jahre alt und kann leider nicht mehr von Niendorf, wo ich wohne, hierher in meine Heimatstadt Neumünster kommen, wenn für Rudolf Timm, den ich sehr gut kannte, endlich auch ein Stolperstein gelegt wird. Es ist mir ein Bedürfnis und ich bin es Rudolf schuldig , dass ich meine Erinnerung an ihn aufschreibe und jemanden bitte. dass sie an meiner Stelle verlesen wird.

Rudolf war Kommunist und ein großer Freund der Jugend. Ich selbst war damals 16/17jährig dem Kommunistischen Jugendverband (KJVD) beigetreten. Bei uns Jugendlichen war Rudolf sehr beliebt. Er war kein großer Redner, aber wir verstanden ihn. Aus ihm sprach eine große innere Überzeugung, die wir mit ihm teilten, dass die Nazis schlecht für unser Land waren.

Wie Recht er hatte, denn die schlimmsten Auswirkungen dieses verbrecherischen Systems hatte er noch nicht einmal selbst erlebt. Er wurde schon 1934 im Gefängnis am Haart von den Nazis heimtückisch ermordet. Sein Mord wurde als Selbstmord im „Holsteinischen Courier“ hingestellt.
Nur einige Wochen später wurde Christian Heuck, damals gewählter Reichstagsabgeordneter der KPD auf die gleiche Weise im Stadtgefängnis in der Boostedter Straße ermordet.

Nach dem Mord an Rudolf begann in Neumünster eine große Verhaftungswelle. Zu den Verhafteten gehörte auch mein Vater und ich selbst kurz danach. Wir und mit uns die vielen anderen Jugendfreunde und Genossen waren zunächst in Neumünster inhaftiert, wurden aber dann an andere Haftanstalten und Lager aufgeteilt. Vielen kamen ins Lager Kuhlen bei Rickling.

Mein Vater kam ins berüchtigte Lager Papenburg und blieb dort zwei Jahre. Ich blieb in Neumünster und wurde dann wegen einer schweren Erkrankung meiner Mutter und auf Fürsprache eines Pastors nach 6 Monaten entlassen. Das war eine schwere Zeit damals. Meine Mutter ist aus Kummer über die Inhaftierung ihrer Tochter und ihres Mannes und wegen der andauernden Verhöre und Hausdurchsuchungen durch die politische Polizei so schwer erkrankt, dass sie dem Tode nahe war.

Mir ist alles, was damals geschah so gegenwärtig als wäre es erst gestern gewesen. Nun bin ich 93 Jahre alt und höre und lese fast täglich von Übergriffen der Neonazis auf Menschen mit anderer Hautfarbe und anderer Länder, von fast wöchentlichen Aufmärschen in deutschen Städten, vom Naziclub 88 in Neumünster, meiner Heimatstadt. Sogar in den Parlamenten sind sie schon wieder vertreten.

Dass es soweit wieder kommen konnte, bereitet mir auf meine alten Tage große Sorgen. Sollen meine Enkel und Urenkel, von denen ich mehrere habe, dies alles noch einmal erleben müssen? Noch haben wir die Möglichkeit uns gegen das weitere Erstarken der Nazis zu wehren. Meine Bitte an al1e die zuhören: Lasst es nicht wieder soweit kommen. Erzählt allen, wie das war damals, auch wenn wir. die das erlebt haben, es nicht mehr tun können.

Die Wahrheit darf nicht sterben.

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Fr, 09.12.2011: Soli-Konzert für Flüchtlinge (mit The Rush)

Leider sind auch – und vor allem – in Neumünster rassistische Ausgrenzung und brutale Abschiebepraxis trauriger Alltag. Dennoch wurde das Thema „Bleiberecht für alle“ bisher nur selten aufgegriffen, zumeist im Zusammenhang mit konkreten Fällen. Beispielsweise gab es im Jahre 2005 eine mehr als einwöchige Mahnwache gegen die Abschiebung der Familie Kocan (Infos dazu siehe http://www.gegenwind.info/203/mahnwache.html). 2006 wurde in der Landesunterkunft für Flüchtlinge in Neumünster am Haart die „Gemeinschaftsunterkunft für Ausreisepflichtige“ eröffnet, die im Endeffekt nichts anderes ist als ein Abschiebezentrum, auch wenn versucht wird, diese Tatsache durch einem bürokratischen Euphemismus zu verschleiern.
Bereits am 18.3.2006 gab es in Neumünster deswegen eine Demonstration (hier findet ihr den sehr informativen Aufruf: www.netzwerk-asyl.de/downloads/nms060318a.pdf). Zwar wurde das Thema danach noch im Rahmen einiger Antifa-Demos durch Redebeiträge thematisert, ist aber leider aus dem Fokus linksradikaler Politik in Neumünster verschwunden.

Die Bonhoeffer-Gemeinde (Tizianstraße 9) gegenüber der Landesunterkunft bietet seit einigen Jahren das Café „vis à vis“ als Kontakt- und Anlaufstelle für Flüchtlinge an. In diesem Rahmen finden Beratungen etwa zum Asyl- und Aufenthaltsrechts genauso statt wie verschiedene Informationsveranstaltungen, die auch für Nachbar_innen und andere Interessierte geöffnet sind. (hier siehe http://www.diakonie-altholstein.de/index.php?seid=131). In eben diesem Bonhoeffer-Haus gibt es am Freitag, den 09.12.2011 frei nach dem Motto „Refugees welcome“ ein Soli-Konzert mit der jungen Punkrock-Band THE RUSH (check out http://de-de.facebook.com/TheRush.NMS?sk=info). Beginn ist 19 Uhr, Eintritt ist frei!


Quelle der Graphik: http://a8.sphotos.ak.fbcdn.net/hphotos-ak-snc7/302228_10150781720530713_425337130712_20387769_2448837_n.jpg

Hier schon mal eine kleine Kostprobe

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VVN/BdA NMS lädt ein zur Ausstellung „Neofaschismus in Deutschland“

Hier findet ihr den Flyer mit Infos rund um die Ausstellung.

Ergänzend dokumentieren wir die Einladung der Kreisvereinigung Neumünster der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschisten:

„Moin,
wir möchten Euch ganz herzlich zur Ausstellung Neofaschismus in Deutschland hier in Neumünster einladen.

Eröffnung: Montag, den 7. November 2011 um 1900 Uhr
im Veranstaltungszentrum KDW, Neumünster Waschpohl 20.

Öffnungszeiten: Dienstag, den 8.11. bis Samstag, den 12.11.2011
von 1500 Uhr bis 1900 Uhr.

Veranstalter: VVN-BdA und Bündnis gegen Rechts

Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft Ver.di erarbeitet. Es ist inzwischen die 5. aktualisierte Auflage. Nach Absprache kann die Ausstellung auch vormittags für Schulklassen geöffnet werden. Der Kontakt dazu ist: Ver.di Südholstein in Neumünster Tel.: 70765-0.“

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BNR über „die Front der Frauen“

In Neumünster – wie auch anderswo – agieren vermehrt weibliche Neonazis in strukturell wichtigen Positionen der braunen Szene. „Neonazistinnen leisten braune Pionierarbeit und wirken politisch früh auf den Nachwuchs ein. Sie stabilisieren die Basisarbeit der NPD und übernehmen verstärkt Parteiämter. Dabei lernen sie auch die Grenzen der Männerbastion kennen,“ so schreibt Andrea Röpke über diese Entwicklung. Hier könnt ihr weiterlesen, was die Journalistin auf Bnr.de (Blick nach Rechts) dazu schreibt.

Ans Herz legen möchten wir zu diesem Thema auch das im Unrast Verlag erschienene Buch Braune Schwestern?
Feministische Analysen zu Frauen in der extremen Rechten
(siehe link) bzw. die von Recherche Nord mitgestaltete Dokumentation Neonazistinnen – Frauen in der Rechten Szene (siehe z. B. hier).

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Trauer um Fritz Bringmann

Mit Fritz Bringmann starb am 31.3.2011 einer der letzten überlebenden aus dem antifaschistischen Widerstand in Schleswig-Holstein.
In zahlreichen Veranstaltungen hat Fritz auch in Neumünster und Umgebung immer wieder über den antifaschistischen Widerstand und seine Haft in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Neuengamme berichtet. Besonderes Anliegen war Fritz dabei immer wieder, auch über die Zeit nach 1945 zu sprechen.
Nach der Befreiung vom Faschismus engagiert sich Fritz weiter gegen den Einfluss von alten und neuen Nazis, gegen drohende Kriegsgefahr und Wiederbewaffnung, ist Mitglied in der Freien Deutschen Jugend (FDJ) in Westdeutschland und in der Kommunistischen Partei.
1946 verteilt er mit anderen ehemaligen KZ-Häftlingen in Lübeck Flugblätter mit der Überschrift „Hitler ging/Die Nazis blieben-in Behörden, Ämtern und Betrieben“ und wird dafür im Februar 1946 von einem britischen Militärgericht zu einer Geldstrafe von 300 Mark verurteilt. Noch im Gerichtssaal und in den umliegenden Straßen werden innerhalb weniger Stunden 280 Mark gesammelt. Der Kassierer im Geschäftszimmer des Gerichtes staunte nicht schlecht, als Fritz noch am selben Tag die fälligen 300 Mark auf den Tisch legt, gesammelt in zahlreichen Fünf- und Zehnpfennigstücken. „Dies war eine Art der Solidarität, wie ich sie auch im Lager erlebt hatte“ sagte Fritz rückblickend.
Während einer der zahlreichen Hausdurchsuchungen die auch nach der Befreiung vom Faschismus bei Fritz und seiner Familie stattfanden, „verschwindet“ anfang der Fünfziger Jahre eine Kartei mit 2000 Namen von belasteten Nazi- und Kriegsverbrechern und taucht nie wieder auf. „Rückschlüsse daraus müsse jeder für sich selbst ziehen“ so Fritz auf einer Veranstaltung in Neumünster vor einigen Jahren.
Fritz hörte nie auf, das Zeitgeschehen zu kommentieren und seinen Beitrag für eine friedlichere Welt zu leisten. Als im März 1999 Deutschland den ersten Krieg nach 1945 führte und sich an den wochenlangen Bombenangriffen auf Jugoslawien beteiligte, schreibt er einen Brief an den damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder. Wie er den jetzt seinen jugoslawischen Kameraden aus den Konzentrationslagern gegenüber treten sollte, jetzt, wo Deutschland nach dem Schrecken den die deutsche Wehrmacht auf dem Balkan hinterlassen haben, wieder Krieg gegen Jugoslawien führte-eine Antwort wird er wohl nie erhalten haben.
Unermüdlich sein Eintreten für eine würdige Gedenkstätte auf dem Gelände des Konzentrationslager Neuengamme, das nach 1945 jahrzehntelang als Gefängnis genutzt wurde. Dieser Einsatz wurde letztlich mit Erfolg gekrönt, im Gegensatz zu vielen seiner Kameraden durfte Fritz die Eröffnung der Gedenkstätte Neuengamme noch miterleben.
Fritz blieb seinen Grundsätzen treu-blieb bis zum ende seines Lebens Antifaschist und Kommunist. Auch wenn sein Lebenswerk auch in der „bürgerlichen“ Öffentlichkeit gewürdigt wurde, so wurde doch der politische Hintergrund seinen Widerstandes gegen Hitler oft verschwiegen oder umgekehrt ausgegraben, um ihm eine Würdigung zu verweigern. So wurde er mehrfach für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen, und genauso oft fand die CDU/FDP Bundesregierung „gewichtige Gründe“ (Innenminister Kanther 1993) ihm diese Auszeichnung zu verweigern. Nach dem Regierungswechsel wurde Fritz im Jahre 2000 dann doch noch mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Als vor einigen Jahren eine Neumünsteraner Schülervertretung gemeinsam mit der VVN-BdA eine Vorstellung seiner 2004 erschienenen Autobiographie „Erinnerungen eines Antifaschisten“ an ihrer Schule organisieren wollte, lehnte die Schulleitung die Veranstaltung ab mit dem Hinweis, das die VVN-BdA vom Verfassungsschutz überwacht werde. Fritz intervenierte selbst, sprach mit der Schulleiterin und konnte schließlich doch mit den Schülerinnen und Schülern sprechen, wenn auch nicht im geplanten Rahmen der Buchvorstellung. Die geplante Veranstaltung fand dann an einer anderen Schule mit 350 interessierten Zuschauerinnen und Zuschauern statt.
Wir müssen uns noch dafür entschuldigen, in diesem Text derart zu „politisieren“, wir wussten aber nicht wie wir Fritz Leben anders besser würdigen konnten.

Fritz, du wirst uns fehlen!

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Fr, 11.02.2011: Sarrazin-Debatte in der Türkischen Gemeinde in NMS

Im August 2010 erschien das Buch „Deutschland schafft sich ab“ von Thilo Sarrazin. Dieses Buch hat eine große Debatte ausgelöst. Dabei wird die Debatte (für und gegen das Buch) vor allem von Menschen bestritten, die das Buch nicht gelesen haben. Sie unterstützen oder verurteilen, was sie an Inhalten des Buches vermuten Herr Reinhard Pohl hat als freier Journalist das Buch und rund 100 schriftliche Beiträge der Debatte gelesen. Herr Pohl möchte auf der Veranstaltung das Buch mit allen Kapiteln kurz vorstellen, die Verwendeten Zahlen mit anderen Statistiken und Untersuchungen vergleichen und die Thesen zur Integration und Parallelgesellschaft zur Diskussion stellen. Dabei soll das Ziel sein, dass die Veranstaltungsbesucher hinterher besser über das Buch und die Diskussion Bescheid wissen. Sie sollen Informationen und Argumente bekommen, um an der Diskussion in Zukunft besser teilnehmen zu können – in der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz, auf der Straße.

WO: Türkische Gemeinde in Neumünster e.V., Christianstr. 66 (Eingang Anscharstr.)
WANN: 11. Februar 2011 um 19.00 Uhr

Einladende und unterstützende Vereine:
Dachverband Türkischer Vereine in Neumünster e.V.
Türkische Gemeinde in Neumünster e.V.
DITIB-Moschee-Neumünster
Alevitischer Kulturverein Neumünster e.V.
Verein für Toleranz und Zivilcourage e.V.
Gesprächskreis Christen + Moslem
Deutsch-Arabische Gemeinschaft in Schleswig-Holstein e.V.
V.i.S.d.P. :Refik Mor und Tufan Kıroğlu

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24.11.10, Pumpe(KI): Buchvorstellung „Jiyanekê din – ein anderes Leben. Zwei Jahre bei der kurdischen Frauenarmee“

„Jiyanekê din – ein anderes Leben. Zwei Jahre bei der kurdischen Frauenarmee“ (Buchvorstellung & Diskussion)

Mehr als zwei Jahre – von 1995 bis 1997 – war Anja Flach als Internationalistin in den Bergen Kurdistans und hat dort das Leben der Guerillaeinheiten der kurdischen Befreiungsbewegung kennen gelernt und geteilt. Mitten in einem Krieg gegen die zweitgrößte Armee der NATO wird sie Augenzeugin und Teilnehmerin des noch immer andauernden Versuchs, ein anderes Leben aufzubauen – ein Leben, das für die unter Jahrhunderten Krieg, Unterdrückung und Verleugnung leidenden KurdInnen ebenso eine menschenwürdige Perspektive bietet wie für die zerstörten Beziehungen zwischen Männern und Frauen und für die einzelnen ProtagonistInnen dieses Kampfes. Die Tagebuchaufzeichnungen dieser Zeit hat sie zu einem Buch verarbeitet, das zugleich den Alltag und die politische Entwicklung der kurdischen Befreiungsbewegung Mitte der 1990er Jahre beschreibt und die subjektiven Erfahrungen, Erkenntnisse und Schwierigkeiten dokumentiert, die der Weg von den europäischen Metropolen in die Strukturen einer kämpfenden Befreiungsbewegung bereithält.

Am Mittwoch den 24. November 2010 wird Anja Flach ihr Buch in Kiel vorstellen.

Beginn: 19.30 Uhr, Ort: Die Pumpe e.V. (Haßstr. 22)

Eine Veranstaltung der Kurdistan-Solidarität Schleswig-Holstein in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Kurdischen-Gesellschaft e.V. und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Schleswig-Holstein

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18.11.10: Gerecht geht GANZ anders- Demo in Kiel

Im Folgenden nur Auszüge aus dem Aufruf, mehr Infos hier:

“ Demonstration am 18.11.: Gerecht geht GANZ anders!

Am 18. November ruft der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) erneut zu einer Demonstration gegen die unsoziale Kürzungspolitik von Bund und Land unter dem Motto „Gerecht geht Anders!“ auf.

An diesem Tag wollen wir – unzufriedene Arbeitnehmer_innen, Azubis, Leiharbeiter_innen, Arbeitslose, Schwarzarbeiter_innen, Geduldete, Illegalisierte, Studierende, Genervte, Schüler_innen, Träumer_innen – uns im Stadtteil Gaarden treffen und zusammen von dort auf die Demo gehen. Wir werden gemeinsam unseren Widerstand gegen die Politik ausdrücken, die uns alle tagtäglich unterdrückt, piesackt und für wertlos erklärt. Ob im Jobcenter, in Schule oder Uni, im Supermarkt oder auf der offenen Straße – immerzu werden wir in ein System gepresst, in dem es nur darum geht zu funktionieren, verwertbar zu sein, es zu bleiben oder zu werden.

Wir wollen mehr – gerecht geht ganz anders: Es geht um ein gutes Leben für alle, wir wollen uns nicht mit Almosen zufrieden geben wir lassen uns nicht länger verarschen!

[…]

Die Gewerkschaften sichern den Frieden im Sozialstaat

Der DGB ist seit jeher ein Hort des sozialen Friedens. In Zeiten, in denen für die Rettung der beschissenen Verhältnisse der Wirtschaftsordnung unzählige Menschen in ihrer Existenz bedroht werden, fordert der DGB im aktuellen Aufruf zur Demo gerade mal systemgetreu ein verbessertes „Steuerniveau … wie zu Zeiten von Bundeskanzler Helmut Kohl“ und „gerechtere“ Löhne. Doch als gesellschaftliches Schwesterschiff der SPD machen wir den DGB mitverantwortlich für all das, was wir die letzten Jahre abbekommen – HartzIV, Leiharbeit, stagnierende oder sinkende Reallöhne, Streichung von Geldern im sozialen und kulturellen Bereich oder Kriegseinsätze.
In seinem Grundsatzprogramm schreibt der DGB, dass Gewerkschaften dazu da sind „die Interessen der Menschen, die im Arbeitsleben stehen, die eine Ausbildung und Arbeit anstreben, arbeitslos oder im Ruhestand sind“ zu vertreten und „ihre Ziele und Forderungen …, notfalls mit dem Mittel des Streiks, durchsetzen.“ Doch fällt dem DGB, in der jetzigen Situation, in der die Krise durch tiefe Einschnitte im sog. Sozialsystem und weitere soziale Konsequenzen abertausende Menschen an den Abgrund ihrer sozialen und wirtschaftlichen Existenz drängt, nichts besseres ein als zu AlibiDemonstrationen aufzurufen und Trillerpfeifen zu verteilen! Damit belässt es der DGB bei Appellen und Demonstrationen, die nach dem immer gleichen Schema, so groß sie teils auch sein mögen, ablaufen. Und? Nichts bewegen.

[…]

Wenn wir wirklich etwas erreichen wollen, dürfen wir nicht bei Appellen und Trillerpfeifen-Demonstrationen stehen bleiben. Wir werden uns, trotz vehementer Kritik am DGB, am 18.11. an der Demo zum Landeshaus beteiligen – wir erwarten viele Menschen auf der Demo, von denen wir uns nicht abgrenzen wollen, im Gegenteil – alle, die nicht mehr bereit sind, sich mit Wurstbrot und Trillerpfeife abspeisen zu lassen, laden wir unter dem Motto „Gerecht geht ganz anders“ in einen eigenen Block ein.“

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AJZ Neumünster Allgemein

04.11.10: „Castor schottern“– Infoabend in der AJZ

Castor schottern! … Aber nur wie?

anlässlich des anstehenden Castor-Transports aus Frankreich nach
Deutschland findet am Donnerstag, den 04. November 2010 ein kleiner Dokuabend statt.
Gezeigt wird die Doku „Castor 08 – Der Film – “ oder
„Castor 06 – Der Zehnte Castortransport nach Gorleben -“

Ihr könnt Euch auch schon selbst ein Bild über die Dokus machen und am
Abend sagen welche Euch mehr interessieren würde.
http://nix-da.blogspot.com/

Nach dem Film wird nochmal grob über die Vorbereitungen der diesjährigen
Proteste aufgeklärt /diskutiert und eine gemeinsame Beteiligung/ Anreise
besprochen.

Stattfinden wird das ganze um 19:30Uhr in der AJZ.