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[NMS] Countdown zur #ltwsh? Kann kommen.


Während die AfD weiter um den Einzug in den Landtag bangen muss (letzten Umfragen zufolge krebst sie bei 5% herum), warten wir weiterhin mit Vorfreude auf ihren groß angekündigten „Countdown“. Zum von der Partei als „Wundermittel“ angepriesenen Wahlwerbespot kommentierte der shz: „Nummer vier marschiert im Wald und sehnt sich nach mehr Sicherheit und Ordnung, während im unscharfen Bildhintergrund eine nebulöse blonde Frau umherschleicht. Ist das Absicht oder Panne? Muss sie oder muss er sich fürchten?“ und „Gut 4600 Aufrufe sind für eine Protestpartei keine große Hausnummer.“ Die letzten Auftritte in Aukrug floppten erneut, das Dorf bleibt standhaft und macht Gauland und Co. immer wieder klar, dass sie mit ihren rassistischen Positionen nicht willkommen sind. Auch in Kiel machte die AfD am Wochenende ihrem Slogan „Klar zur Wende!“ alle Ehre und musste umdrehen, bevor sie mit ihrer Kundgebung im Stadtteil Gaarden überhaupt beginnen konnte. Am 15.04. schrieb die Partei, sie erreiche immer mehr Anfragen, „warum von uns keine Plakate an den Straßen zu sehen sind“. Wir hätten da einen Verdacht ;-)

In diesem Kontext rufen wir weiterhin dazu auf: Haltet eure Umwelt sauber!

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[NMS] AfD-Politiker Reil mit reichlich Gegenwind


Freundlich fiel der Empfang für den AfD-Antiziganisten aus dem Ruhrpott, dessen Besuch in der Stadt an der Schwale unter erheblichen Sicherheitsvorkehrungen stattfand, in Neumünster gestern nicht aus. Antifas begrüßten ihn vor der Stadthalle mit Sprechchören wie „AfD Rassistenpack – Wir haben euch zum Kotzen satt“. Unerfreulich für die extrem rechte Partei im Umfragetief auch, dass nur 40 ihrer AnhängerInnen sich im Saal einfanden, in dem sonst 500-800 Menschen Platz finden.

Mehr zu Schaffen machen dürfte Reil aber wohl gerade der Angriff auf sein Wohnhaus in Essen. Gestern Nacht wurden Anti-AfD-Parolen sowie der Schriftzug „Arbeiterverräter“ an die Hausfassade des Ex-SPDlers gesprüht sowie sein Auto tiefergelegt und entglast. „Sein Auto – ein Peugeot 206 CC – sei Schrott. Auf dem finanziellen Schaden wird Reil wohl sitzen bleiben: Er sagte der Zeitung, dass er für solche Schäden nicht versichert sei,“ so heißt es in einem Zeitungsbericht.

#keineruhefürdieafd #nikash

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[NMS] Werbung für AfD durch rechten Verein? Kann weg.


Bereits im letzten Jahr machte in anderen Bundesländern der „Verein zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten“, der u.a. mit großen Plakatwänden und millionenschweren Kampagnen die AfD in ihren Wahlkämpfen unterstützte, von sich Reden. Domaininhaber dieser Briefkastenfirma war damals kein anderer als Michael Paulwitz, seinerzeit Beisitzer im baden-württembergischen Landesverband der rechten Partei Republikaner, Schriftleiter der Burschenschaftlichen Blätter und journalistisch u.a. für die Junge Freiheit aktiv. Inzwischen hat David Bendels, ehemaliger Rechtsaußen der CSU, diese Funktion inne.

In Schleswig-Holstein, wo letzten Umfragen zufolge die AfD bei nur noch 5% der Wähler*innenstimmen liegt, kommt solche Wahlkampfhilfe wie gerufen. Hier hängen seit einigen Tagen in den größeren Städten Plakate mit rassistischen Slogans wie „Mehr Sicherheit für unsere Frauen und Töchter“, die sexuelle Übergriffe instrumentalisieren und mit ausländerfeindlichen Ressentiments verknüpfen: „Nach der sexuellen Gewalt in Köln lief eine Kampagne an, die die Opfer vor allem als ‚deutsche’ Frauen ansprach und die Täter als desintegrierte junge Männer rassifizierte. Statt Gewalt gegen Frauen allgemein zu sanktionieren, wurden hier unter dem Leitwort ‚deutsche Frauen zu beschützen‘ rassistische Stereotypen verbreitet. Hinzu kommt, dass Frauen als Schutzobjekte wieder in die Ecke des ’schwachen Geschlechts‘ gerückt werden“, analysiert die GEW diese und ähnliche Argumentationsmuster.

Jede Werbung für eine nationalistische, rassistische, sexistische, homophobe und sozialchauvinistische Partei wie die AfD kann weg, diese hier erst recht! Nationalismus ist keine Alternative!

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[NMS] Fr, 21.4.: Keinen Raum der AfD – 18:00 Stadthalle


Am Freitag, den 21.04., will es die AfD mal wieder wissen: Auf den Internetseiten der nationalistischen, rassistischen, sexistischen, homophoben und sozialchauvinistischen Partei wird zu 19 Uhr zu einer Wahlkampfveranstaltung in der Stadthalle in Neumünster (Kleinflecken 1) geladen. Ob sie nun darauf bauen, dass der Besucher Guido Reil, ein „Kumpel aus dem Pott“, aus der gleichen Region kommt wie der neue SPD-Heilsbringer Martin Schulz, oder aber sich damit mal wieder als AnwältInnen des „kleinen Mannes“ verkaufen wollen – die AfD ist und bleibt keine soziale Partei, und schon gar keine Alternative. Reil hetzte gegen Sinti und Roma in Gelsenkirchen („durch Zuzug von Zigeunern sind ganze Stadtteile gekippt“) und wurde dafür aus der AWO
ausgeschlossen, auf seiner fb-Seite bleiben rassistische Kommentare wie „bitte nicht vergessen, dass ein großer Teil der Türken in Deutschland dumm wie Bohnenstroh ist“ ungelöscht.

Wir sagen daher: Kein Platz für extrem rechte Hetze in NMS! KEINEN RAUM DER AFD! Kommt um 18 Uhr zur Stadthalle und sorgt dafür, dass der Wahlkampf der AfD auch weiterhin nicht ungestört stattfinden kann.

Wer sich danach aufwärmen und stärken will, kann gerne zum AJZ Café kommen, dessen Anfangszeiten sich diesmal wegen der Proteste gegen die AfD etwas nach hinten verschieben: Ab 20:30 Uhr gibt es veganes Essen und warmen Kaffee/Tee, ab 22 Uhr ein Crust-Konzert mit Diarrhea Disco.

+++ Update: Gemeinsame Anreise aus Kiel:
Treffen 17 Uhr HBF / Abfahrt 17.21 Uhr

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[NMS] Pimp my Wahlplakat – Adbusting gegen die AfD


Wer kennt das Problem nicht: Abends noch Lust, aktiv zu werden gegen Naziumtriebe in der Hood, aber der autonome Supermarkt ist schon geschlossen. Zum Glück hängt ja derzeit reichlich Bastelmaterial auf den Straßen, wie z.B. diese AfD-Wahlplakate im Haart. Nach kleinen Korrekturen, die die Ziele und Inhalte der Partei richtigstellen, können die Plakate auch fix wieder an ihren Platz. So verspricht nun z.B. Adolf Schaffer von den Alten Naiven für Deutschland: „Wut zwischen den Meeren: Angst statt Freiheit und Gerechtigkeit“.

Keine Ruhe für RassistInnen – den rechten Wahlkampf sabotieren!

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Neumünster

[NMS] Rechter Wahlkampf? Läuft … nicht

+++ Plakatwahlkampf sabotiert +++ Angriff auf rechten Wahlkampfstand +++ AfDler blamieren sich auf dem Podium +++

Die Neonaziparteien NPD, Die Rechte und Der III. Weg kündigten bereits früh an, nicht zur Landtagswahl in Schleswig-Holstein anzutreten. „Da die AfD de facto fast das komplette Klientel für rechte Parteien an sich binden dürfte, hätten es andere Kleinstparteien schwer, im Wahlkampf überhaupt wahrgenommen zu werden“, so erklärt ein Artikel im „Neuen Deutschland“ diese Entscheidung. Endstation Rechts bezeichnet die NPD in diesem Kontext als „völlig bedeutungslos“.
Allerdings sagt der Politologe Wilhelm Knelangen in einem Artikel in der shz auch der AfD aus verschiedenen Gründen geringe Chancen voraus, das selbst gesteckte Ziel, sprich ein zweistelliges Ergebnis, zu erreichen, andere Politiker*innen hoffen gar auf einen Nicht-Einzug in den Landtag.

Angesichts dieser düsteren Aussichten wäre es für die Partei natürlich von ungeheurer Wichtigkeit, mit voller Energie in den Wahlkampf zu starten. Aber die AfD hieße nicht „Alternative für Deutschland“, wenn sie sich nicht auch im Wahlkampf von den anderen Parteien abgrenzen würde. Die genialen Parteistrategen um Nobis und CO. haben anscheinend einen geheimen Masterplan, um in Pinky-und-Brain-Manier wenn nicht die Weltherrschaft, dann doch die Regierungsgeschäfte in Kiel an sich zu reißen. Wahlkampfauftritte in Lübeck, Aukrug und Westerholz werden massiv durch antifaschistische Gegenproteste gestört? Macht nix, die eigenen Mitglieder kennen die Reden eh schon ausendig, und andere Leute wurden aus Sicherheitsgründen lieber nicht reingelassen. In Neumünster liegen rassistische Plakate wie „Heimat statt Multikulti“ entweder zerfetzt im Straßengraben oder wurden schlicht und einfach übermalt?

Nicht schlimm. Wahlplakate werden, das hat die Partei erkannt, meist „nicht lange hängen“ und wurden daher bisher auch kaum aufgehängt – alles natürlich ein ganz ausgefuchster Plan, der „strategischen Überlegungen“ folgt.

Immerhin kleben an einigen Mülleimern AfD-Plakate im Stadtgebiet – zwar mit der Aufschrift „Hier Stimme einwerfen für: Alternative für Deutschland. Weil unser Gerede Abfall ist“, aber auch negative Aufmerksamkeit ist ja Aufmerksamkeit.

Infostände in belebten Innenstädten, für die sich die AfD in der Stadt an der Schwale immer samstags den Platz vor BrotRock (Großflecken 22) gesichtert hat? Hat die Partei gar nicht nötig und ist an den vergangenen Wochenenden gar nicht erst aufgetaucht, provoziert ja eh nur nervige Proteste wie 2015 auf dem Großflecken oder im Februar 2017 vor den Holstenhallen. Außerdem ist es ohnehin besser, wenn die Wähler*innen die eigenen Ziele nicht kennen – sonst würden sie einen ja nicht mehr wählen. Solche Zwischenfälle gab es z.B. bei Podiumsdiskussionen in Schulen, in Meldorf sorgte der AfD-Kandidat mit homophoben Äußerungen für Unmut unter den Schüler*innen. Aber der Landesvorstand kann ja auch nicht überall darauf aufpassen, dass die AfDlerInnen es vermeiden, ihre Meinung offen zu sagen („Das ist völlig unmöglich, wir haben das leider nicht kommen sehen“, so AfD-Landesvorsitzender Schnurrbusch in der taz).
Besonders gut geklappt hat das auch in Neumünster nicht, als der AfD-Kreisvorsitzende Bernd Wiegmann unangemeldet zu einer Podiumsdiskussion an der Gemeinschaftsschule Faldera auftauchte. Wie uns zugetragen wurde, versuchte Wiegmann, ganz der seriöse Unternehmensberater, krampfhaft, den Vorwurf, seine Partei sei rassistisch, zu widerlegen. Das Argument, da er ja in Thailand Urlaub mache und viele thailändische Frauen gut kennengelernt habe, könne er ja kein Rassist sein, überzeugte die potentiellen Erstwähler*innen aber offensichtlich genau so wenig wie der Vorwuf, die Lügenpresse habe Petrys Forderung nach dem Schusswaffeneinsatz gegen Geflüchtete an den Grenzen nur erfunden: Hätten vor der Diskussion etwa neun Prozent der Schüler*innen für die AfD ihr Kreuz gemacht, waren es danach nur noch drei.

Als wenn die AfD in Schleswig-Holstein nicht schon mit internen Querellen genug zu tun hätte, tauchen gerade jetzt auch noch die Geister der Vergangenheit der blau-braunen Partei wieder auf: Bernd Luckes AfD-Splitterpartei Alfa, die nach einem verlorenen Namensstreit nun LKR heißt, pflastert im Gegensatz zur AfD geradezu die Straßen der Städte in Schleswig-Holstein mit Plakaten. Obwohl die Kameraden, deren erklärtes Ziel es ist, der Mutterpartei möglichst viele Stimmen zu klauen, angeblich wegen der extrem rechten Entwicklung der AfD aus der Partei ausgetreten sind, ist ihr Feindbild durchaus ähnlich. Wenn nicht gegen „unkontrollierte Zuwanderung“ gehetzt wird, geht es um die „Antifa-SA“, deren Verhalten „hochgradig kriminell“ und „mit den Praktiken der nationalsozialistischen SA in der Weimarer Republik zu vergleichen“ sei, wie der in Neumünster-Einfeld wohnende Jürgen Joost, vormals Mitglied der CDU und der AfD, zum Besten gab.

Die Partei beklagt etwa 25% Zerstörungsquote ihrer Plakate, am Freitag, den 07. April hat es zudem offenbar einen „Angriff“ auf den LKR-Wahlkampfstand auf dem Großflecken gegeben: In sozialen Netzwerken schrieb der Politiker, eine vermummte Person habe am helligten Tag und vor den Augen des Wahlkampfteams Plakate und einen Tisch zertreten und sei dann unerkannt geflohen. Was würden Nobis und CO. über schlecht kaschierte Schadenfreude hinaus dazu sagen? Hätte schlimmer kommen können, in Berlin hat die Antifa im März die Akten aus dem LKR-Büro beschlagnahmt und ins Internet gestellt.

Wir rufen dazu auf, sich dem weiteren Wahlkampf extrem rechter Parteien in Neumünster und anderswo entschlossen entgegenzustellen. Checkt https://nationalismusistkeinealternative.net/sh/ für aktuelle Infos, werdet kreativ (Beispiele unter http://no-afd.tumblr.com/) und bleibt sportlich! Nationalismus ist keine Alternative – auch nicht in Schleswig-Holstein!

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Allgemein Neumünster Regional

[KI] 29.04.: Antifa-Soliparty „Anna und Arthur tanzen..“ in der Meierei

Antifa NMS proudly presents
Anna und Arthur tanzen… Antifa-Solikonzi mit After Show-Party
Sa, 29.4.17 – ab 21 Uhr in der Alten Meierei, Kiel
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Live-Acts:
Yansn (HipHop, Berlin)
The first last (Progressive Grunge, Kiel)
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After Show DJ*anes:
Sugarhigh & Lovestoned (Oldschool-HipHop)
Lexi Love (mostly 80s / Female MC’s / HipHop)
Kimchi“Eukimchi (Korean / 90s / Eurodance)
JoyBoy (das heißeste aus Punk / Wave / Pop / Rock)

Mehr zu YANSN:
Die queerfeministische Rapperin Sookee, die wie Yansn für das Berliner HipHop-Label Springstoff performt, schreibt über ihre Kollegin: „Yansn erlebt man meistens quirlig und gutgelaunt, das macht sie live zu einer bewegungsstarken, hyperpositiven Granate.“ Ob auf der Pride Parade oder bei Antifa-Solifestivals, wenn’s um die gute Sache geht ist die Kreuzbergerin mit den gesellschaftskritischen Texten, die sechs Monate in armen Verhältnissen in Brasilien lebte, gerne am Start. Gerappt wird hauptsächlich auf Deutsch, Portugiesisch oder Englisch, zeitweise lässt sich jedoch auch die ein oder andere Zeile in Arabisch oder Urdu entdecken.

Reinhören: https://www.youtube.com/watch?v=xLoZZW1KdhM

Mehr zu THE FIRST LAST:
Die Progressive Grunge-Band The First Last, bestehend aus den vier Freunden Paul (Gesang), Fabian und Dennis (Gitarre) und Freddy (Schlagzeug), rockt mit ihren teils politischen, teils sehr persönlichen Songs seit 2014 Bühnen im Norden. Ihre „Mischung aus Rock-, Grunge-, Punk-, Blues- und alternativer Musik“ lässt sich schwer in Worte fassen – kommt am besten selber vorbei und lasst euch überzeugen.

Reinhören: https://soundcloud.com/thefirstlast

Danach gibt’s nice Musik vom Plattenteller: Ob zu HipHop-Klassikern von Sugarhigh & Lovestoned, 80s von Lexi Love, Korean/Eurodance von den unvergleichlichen Kimchi“Eukimchi oder Punk von dem legendärem JoyBoy, da schwingen Anna und Arthur das antifaschistische Tanzbein gegen Repression und Unterdrückung.

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AJZ Neumünster Allgemein Neumünster

[NMS] 25.03.: Vegane EfA (Essen für Alle) im AJZ Café


Vor dem HipHop-Solikonzi am 25.03., bei dem es ordentlich freshe Beats auf die Ohren gibt, gibt es noch was Leckeres in den Magen: Im Rahmen des AJZ Cafés gibt es von nun an regelmäßig vegane EfA (Essen für Alle) in Neumünster. Mehr Infos dazu bald auf der AJZ Café-Seite. Wer sich jetzt schon mal in EfA-Stimmung versetzen will, zieht sich am besten folgendes Lied von Johnny Mauser rein:

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Allgemein Club88 Neumünster

[NMS] #DisruptJ20: Plakat-Aktion gegen Trump, AfD und NPD


#disruptj20 – Heute, am 20. Januar 2017 tritt Donald Trump zu seinem Amt als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika an. Für die Menschen in den USA beginnen mindestens vier lange Jahre, in denen sie von einem demokratiefeindlichen Nationalisten beherrscht werden. Dieser Tag sollte uns allen eine Warnung sein, denn nicht nur im gar nicht so weit entfernten Amerika ist der rechte Hass eine aktuelle Gefahr für die Gesellschaft. Auch in Europa können wir einen enormen Rechtsruck beobachten.

Mit AfD und NPD beobachten wir in Deutschland mal wieder, dass die Menschen nicht aus der Geschichte lernen und sich als Sündenböcke für ihre Unzufriedenheit immer wieder die Schwächsten aussuchen. Doch nicht nur in diesen beiden Parteien findet rassistische Hetze einen Platz: Auch in den vermeintlich progressiven Parteien CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und sogar in der Linkspartei wird das unsägliche säglich. Dagegen stellen wir uns mit aller Kraft! Denn schon einmal hat uns die Anbiederung an Nationalsozialisten in den Abgrund gestürzt. Rassistische Hetze gegen Menschen mit anderer Herkunft, sexistische Frauenfeindlichkeit und Homophobie sind die Ideologie von Trump, AfD, NPD & Co.

Wir wollen keine Gesellschaft
– in der die Armen noch ärmer und die Reichen noch reicher werden.
– in der die Frau ihre hart erkämpften Rechte wieder verliert.
– in der ein Mensch Angst haben muss, wenn er nicht in das konservative
Bild von Mann und Frau passt.
– in der wenige Mächtige sich die Welt untereinander aufteilen.
– in der die Gier nach Profit Menschenleben tötet.

Wir wollen eine gerechte Welt!

Deswegen wurden in der Nacht vom 19. auf den 20. Januar Plakate mit der Aufschrift „CHAUVINISMUS BEKÄMPFEN! FCK TRUMP – AFD – NPD #DISRUPTJ20“ an dem ehemaligen Nazi-Treffpunkt Club 88 angebracht, der im kollektiven Gedächtnis Neumünster wie kein anderer Ort für Neonaziaktivitäten steht. Nirgendwo ist Platz für rechte Ideologie, weder in Washington, noch in Neumünster!

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Neumünster

[NMS] Autonomes Frauenhaus: Zu wenig Plätze, zu wenig Geld


„Im Frauenhaus ist kein Bett mehr frei“

116 Frauen und 98 Kinder suchten im vergangenen Jahr dort Schutz / 110 Frauen und 151 Kinder mussten abgewiesen werden

Die Situation im Autonomen Frauenhaus in Neumünster bleibt angespannt. Im vergangenen Jahr fanden 116 Frauen und 98 Kinder (2015: 117 Frauen und 117 Kinder) Schutz in der Einrichtung. 110 weitere Frauen und 151 Kinder mussten von dem vierköpfigen Mitarbeiter-Team schweren Herzens abgewiesen werden, weil die Plätze nicht ausreichten. „Aktuell leben 21 Frauen und Kinder bei uns – damit sind wir voll belegt“, sagt Mitarbeiterin Heike Friederichs und fügt hinzu: „Mehr geht einfach nicht.“

Eigentlich stehen in der Einrichtung nur 20 Betten für Frauen und Kinder zur Verfügung, die Gewalt erfahren haben oder von Gewalt bedroht sind. Die Mitarbeiterinnen versuchen jedoch häufig, zu improvisieren, indem sie zusätzliche Matratzen in die Zimmer legen. Wenn auch diese Grenze erreicht ist, probieren Eilika Degenhardt, Sevim Kiraz-Döhring, Heike Friederichs und Melinda Carstensen, die Frauen auf andere Frauenhäuser zu verteilen. Doch auch in anderen Städten sind die Probleme groß. „In Kiel beispielsweise haben wir überhaupt keine Chance mehr“, sagt Eilika Degenhardt.

Wie lange die Frauen in der Einrichtung bleiben, ist sehr unterschiedlich. Die Verweildauer habe sich im vergangenen Jahr erhöht – genaue Zahlen liegen jedoch noch nicht vor. Der Grund hierfür sind unter anderem die Flüchtlinge, die im Frauenhaus unterkommen. „2016 waren es 17 Frauen. Das sind nicht viele – aber die, die hier sind, sind aufgrund ihres ungeklärten Aufenthaltsstatus’ erstmal zum Warten verdammt“, erklärt Eilika Degenhardt.

Angespannt ist im Frauenhaus derzeit auch die finanzielle Situation. „Zwei Drittel unseres Jahresbudgets kommt vom Land, ein Drittel von der Kommune. Abgesehen davon sind wir auf Spenden angewiesen“, sagt Eilika Degenhardt. „Wir brauchen dringend eine neue Küche. Wenn wir 365 Tage im Jahr mit 20 Personen kochen, dann leiden die Geräte, die Schränke, die Spüle und die Arbeitsplatten natürlich sehr“, sagt Heike Friederichs, die sich wie ihre Kolleginnen einen behindertengerechten Ausbau wünscht, damit auch die Rollstuhlfahrer die Küche nutzen können.

Trotz aller Probleme haben die vier Mitarbeiterinnen ihre Motivation nicht verloren und tun ihr Bestes, um den Bewohnerinnen das Gefühl zu geben, dass sie in der fremden Umgebung zu Hause sind. Eilika Degenhardt: „Schade ist nur, dass wir sehr viel Zeit für die Verwaltung aufwenden müssen. Wir würden uns gerne öfter mal mit einer Tasse Kaffee zu den Frauen setzen und ein wenig mit ihnen plaudern.“

aus dem Holsteinischen Courier vom 10.01.2017, Seite 11

Wollt iht mehr zum Frauenhaus wissen? Folgt dem Link zur Website.