Kategorien
Neumünster Regional

Hardt bald im „Kommando Freisler“-Prozess vor Gericht

Im Folgenden dokumentieren wir Auszüge aus einem Artikel von npd-blog.info über
die Verwicklung von Alexander Hardt in die „Kommando Freisler“-Geschehnisse,
wegen denen er sich wohl bald vor Gericht verantworten muss.

Geldstrafe für ‚Kommando Freisler‘

3 November 2009
Das Amtsgericht Herzberg hat am 02. November 2009 zwei Neonazis wegen gemeinschaftlicher Volksverhetzung zu Geldstrafen in Höhe von 3.600 und 3.000 Euro verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die 32 und 30 Jahre alten Männer als Mitglieder der Rechtsrockband “Kommando Freisler” die 2003 erschienene CD „Geheime Reichssache“ mit volksverhetzenden Texten aufgenommen hatten. Das Gericht blieb damit unter den Forderungen der Staatsanwaltschaft, die auf Haftstrafen von einem, bzw. einem halben Jahr auf Bewährung plädiert hatte. Die Verteidiger der Angeklagten hatten eine Geldstrafe in Höhe von 2.000 Euro bzw. einen Freispruch gefordert.

[…]

Ein dritter Angeklagter musste vorerst nicht vor Gericht erscheinen. Ursprünglich wollte das Amtsgericht am Montag im Fall „Geheime Reichssache“ auch gegen den aus Neustadt stammenden Alexander H. verhandeln. Das Verfahren wurde jedoch kurzfristig abgetrennt, weil sein Verteidiger Jürgen Rieger in der vergangenen Woche einem Schlaganfall erlegen war. H. gehört in Schleswig Holstein zu den Kadern der rechtsextremen Szene und zählt auch an seinem jetzigen Wohnort Neumünster zu den Führungsfiguren. Er hat weitläufige Kontakte zur rechtsextremen Szene in Schweden und war zuletzt im Oktober dieses Jahres in die Schlagzeilen geraten. Unter der Adresse des Neonazi-Treffpunktes „Club 88“ hatte er ein Gewerbe angemeldet und bietet dort sog. „Polenschlüssel“ an. Dabei handelt es sich offenbar um eine Art von Generalschlüssel, der von Autodieben verwendet wird, um ein Kraftfahrzeug zu entwenden“.

Momentan hält sich der H. des öfteren in der Nähe des früheren NPD-Landesvorsitzenden Peter Borchert auf. Mit ihm teilt er offenbar dessen jüngste Leidenschaft, sich bei der berüchtigten Rockerclique „Bandidos“ zu engagieren. Unklar ist bislang, wann der Prozess gegen ihn im Beisein eines neuen Verteidigers eröffnet wird.

[…]“

Den ganzen Artikel findet ihr unter http://npd-blog.info/2009/11/03/kommando-freisler36003000strafe/

Kategorien
Club88 Neumünster

Courier-Artikel zum nachgeholten Club-Geburtstag

Party im Neonazi-Treff war schnell vorbei

Rechte Szene feierte im so genannten Club 88 Geburtstag / Großaufgebot der Polizei vor Ort / Keine Gegendemonstration
Neumünster/mor

– Schneller als geplant war am Wochenende eine Feier im Neonazi-Treff an der Kummerfelder Straße zu Ende. Rund 100 Anhänger der rechten Szenen waren am Sonnabend gegen 19 Uhr im so genannten Club 88 zusammen gekommen, um die Gründung der winzigen Gaststätte vor 13 Jahren zu feiern. Das teilte die Polizei auf Nachfrage mit.

Die Polizei war bereits am frühen Abend mit einem Großaufgebot vor Ort, unter anderem war eine Einsatzhundertschaft aus Eutin hinzugezogen worden. Vorsorglich sperrten die Beamten kurzfristig die Segeberger Straße. Wenig später wurde die Straße jedoch wieder freigegeben, stattdessen beschränkte die Polizei die Sperrung auf die Kummerfelder Straße direkt vor dem Ort des Geschehens zwischen der Segeberger Straße und der Norderstraße. Weil sich aus Gründen des Brandschutzes nur 70 Gäste in dem laubenähnlichen Gebäude aufhalten dürfen, verschaffte sich die Polizei einen Überblick über die Größenordnung der Party.

Doch viele Gäste hielten sich vor der Kneipe auf, so dass die Veranstaltung vorerst weitergehen durfte. Allerdings bekam mancher, der im Freien weiter feierte, schnell einen Platzverweis. Gegen 20.30 Uhr reisten die ersten Neonazis, die aus dem gesamtem Norddeutschen Raum nach Neumünster gekommen waren, wieder ab.

Zu einer Gegendemonstration kam es an diesem Abend nicht.“

Quelle: Holsteinischer Courier vom 27. Oktober 2009

Kategorien
Club88 Neumünster Titanic

Zusammenfassung der Naziumtriebe vom 24.10.09

Nun auch von uns eine kurze Zusammenfassung der Naziereignisse in Neumünster von Samstag, dem 24.10.09

Wie vorher schon durch den Holsteinischen Courier bekannt gegeben handelte es sich tatsächlich um einen nachgeholten Club 88-Geburtstag. Dieser fiel mit ca. 120 überwiegend aus Norddeutschlands kommenden Nazis eher „klein“ aus. Allerdings wurde auch dieses Jahr die Titanic als zweite Anlaufstelle der Nazis genutzt.

Beim Club:
Beim Club 88 war ein massives Polizeiaufgebot. Der Hinterhof des Clubs wurde ausgeleuchtet und spätestens ab ca. 22:00Uhr wurden neuankommende Nazis von der Polizei abgewiesen und es wurde kein reinkommen mehr erlaubt. Laut des Holsteinischen-Courier ließ die Polizei nach erreichen der, aus Brandschutzgründen auf 70 Gästen beschränkten Teilnehmerzahl, niemand mehr in den Club 88 und erteilte davor „weiterfeiernden“ Nazis Platzverweise. Über den Abend verteilt hielten sich ca. 50-70 Nazis im Club auf, bei denen aber keine wirkliche Partystimmung aufkam und die überwiegend „dumm aus der Wäsche guckten“.
Bei den Nazis handelte es sich um das übliche Säuferpublikum bis hin zum AN- Spektrum, allerdings schien ab ca. 23 Uhr die Lust am Club zu feiern endgültig vergangen zu sein. Kurz nach Mitternacht war der Club bereits geschlossen.

Titanic:
Wem am Club das „Feiern unter Nazis“ verboten wurde, fand sich in der Titanic wieder. Somit trafen gegen 20:30 Uhr fast zeitgleich 30- 40 Nazis auf dem Postparkplatz, nähe Titanic ein. Ca. 20- 30 waren schon vor Ort um ihresgleichen in Empfang zu nehmen. Macht 50- 70 Nazis die sich neben dem Club auch noch in der Titanic aufhielten. Hier war die Polizeipräsenz fast gar nicht vorhanden. Sporadisch fuhr mal ein Streifenwagen vorbei, die allerdings konnten die Nazis ganz und gar nicht davon abhalten Migranten aus dem Viertel zu bedrängen und ausländerfeindliche Parolen zu brüllen.
Ab ca. 23 Uhr war aber überraschenderweise das Feiern in der Titanic vorbei und das Publikum beschränkte sich wieder auf „normales Abendpublikum“, welches meist aus nazifreundlichen Kampftrinkern bestand. Ab 1 Uhr war dann auch die Titanic geschlossen.
Einige wenige, die sich trotz des starken Polizeiaufkommens beim Club und der schlechten Stimmung in der Titanic dennoch den Abend nicht versauen lassen wollten, suchten in Neumünster andere Lokalitäten auf. Dabei soll es später in der Nacht noch zu Drohungen und Übergriffen gegen PassantInnen gekommen sein, die aber auch für einige Nazis im Polizeigewahrsam bzw. zur Behandlung im Krankenhaus endete.

Fazit: Auch wenn von antifaschistischer Seite an diesem Wochenende aufgrund der Kürze der Zeit keine Gegenaktivitäten mehr stattfanden, gehören die Zeiten in denen hunderte Nazis ungestört bis in die Morgenstunden den Club88-Geburtstag feiern, der Vergangenheit an. Dass ein weiteres mal die Titanic als Ausweichort für die Clubfeiern genutzt wurde, wenn auch in diesem Jahr offenbar ungeplant als „Notlösung“, stellt aber ein weiteres Problem dar, und eine zunehmende Gefährdung für AnwohnerInnen in der Friedrichstraße.

Ob und was nun noch von Seiten der Nazis als Antwort auf die städtischen Auflagen, die massive Polizeipräsenz zur Umsetzung dieser Auflagen und verstärkte antifaschistische Proteste in letzter Zeit zu erwarten ist, ist unklar.
In der Vergangenheit war es jedoch bereits mehrfach so, dass die Nazis, sobald sie eine Gefährdung ihrer Lokalität – sei es durch antifaschistische Proteste und/oder staatliche Massnahmen – sahen, relativ schnell mit einer „Protestdemonstration“ reagierten.

Kategorien
Club88 Neumünster

„Polenschlüssel“ aus dem Club 88

Gelesen auf der Seite von Blick nach Rechts, bnr.de:

Gewerbe im ‚Club 88‘

Neumünster – Seit nunmehr 13 Jahren existiert der Neonazi-Treffpunkt ‚Club 88‘ im schleswig-holsteinischen Neumünster, betrieben von der unweit wohnenden Christiane Dolscheid.

Seit kurzer Zeit hat dort offenbar aber noch ein Gewerbe Einzug gehalten. Wenn man einem Interneteintrag von Alexander Hardt Glauben schenken darf, ist dessen Büroanschrift identisch mit dem ‚Club 88‘. Hardt bietet als Dienstleistung so genannte Polenschlüssel jeglicher Art an. Bei Wikipedia heißt es unter dem Begriff: ‚Polenschlüssel ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für eine Art Generalschlüssel, der von Autodieben benutzt wird, um ein Kraftfahrzeug zu entwenden.‘ Hardt, der in Neustadt/Holstein als Neonazi in Erscheinung trat und gegen den deshalb auch Polizei und Justiz bereits aktiv waren, hat inzwischen seine Zelte in Neumünster aufgeschlagen. Unter anderem ist er auch in der Nähe des gewaltbereiten früheren NPD-Landesvorsitzenden Peter Borchert anzutreffen und teilt mit diesem die neue Leidenschaft, sich bei der berüchtigten Rockerclique ‚Bandidos‘ zu engagieren. (hf)“

genaue Quelle: http://www.bnr.de/content/gewerbe-im-ae-club-88-ae

Inzwischen hat auch der Holsteinische Courier darüber berichtet:

Dubiose Geschäfte im Internet

Ein bekannter Rechtsradikaler, der zu den Bandidos gehören soll, vertreibt im Internet ein beliebtes Einbruchwerkzeug. Der Polizei sind die Hände gebunden.

Neumünster– Das Angebot aus dem Internet macht Angst. Seit geraumer Zeit bietet ein polizeibekannter Neonazi, der mittlerweile Mitglied der Rockergruppe Bandidos sein soll, so genannte Polenschlüssel an. Als Firmenadresse nennt er eine Straße in Neumünster.

Unter Polenschlüsseln verstehen Ermittler Generalschlüssel, die von Straftätern gern benutzt werden – meist von Autodieben. Doch der Mann, der zuvor im Lübecker Raum lebte, hat weit mehr im Angebot als Werkzeug, um Autos zu knacken: Auch „Zubehör für Zylinderschlösser und Haustüren“ bietet er an. Mit dem „Schlagschlüssel-Set Modell Deutschland“, so verspricht der Geschäftsführer, „lassen sich 95 Prozent der Türen in Deutschland öffnen“. Und es heißt weiter: „Sie werden erstaunt sein, wie schnell sich – natürlich mit etwas Übung – die Arbeit erledigen lässt.“

Immer wieder gibt der Verkäufer, je nach Modell, Tipps zur Benutzung. So heißt es beim Polenschlüssel, Modell VAG: „Der Schlüssel wird, wie ein normaler Schlüssel auch, in das Schloss gesteckt und mittels Hebelwerkzeug (SW 10) gedreht. Je nachdem wie viele Scheiben in dem Schloss überwunden werden müssen, ist mehr oder weniger Kraft nötig, allerdings verliert, egal wie, beim Kampf Polenschlüssel vs. Schloss immer das Schloss. In der Regel wird das Schloss durch den Einsatz des Polenschlüssels nicht beschädigt.“ Für besonders Interessierte gibt es auch Videos zum Anklicken.

Mehrere besorgte Bürger haben die Kriminalpolizei bereits auf die dubiose Internet-Seite aufmerksam gemacht, doch den Ermittlern sind die Hände gebunden. „Die Kripo kennt die Seite und hat bereits ermittelt“, erklärte Pressesprecher Sönke Hinrichs. Doch den Polenschlüssel, den der Betreiber der Seite ganz neutral „ein Werkzeug“ nennt, kann man natürlich auch legal benutzen. „Es ist nicht verboten, einen Universalschlüssel zu bauen. Der Verkäufer verstößt nicht einmal gegen das Urheberrecht“, so Hinrichs. „Es ist wie mit einem gewöhnlichen Brecheisen: Das gibt es auch im Baumarkt.“ Allerdings, so der Polizeisprecher, sei die Sache schon unbefriedigend für die Polizei.

Denn ob sich tatsächlich nur Schlüsseldienste oder schusselige Menschen, die gerade ihren Schlüssel verbummelt haben, die zum Teil sehr kostspieligen mehrteiligen Sets leisten, ist fragwürdig. Der Verkäufer wirbt auf jeden Fall mit seiner Diskretion und betont nebenbei, dass eine Bestellung bei ihm „deutsche Arbeitsplätze sichern“ würde.

Dörte Moritzen“

Quelle: Holsteinischer Courier vom 28. Oktober 2009

Kategorien
AJZ Neumünster Club88 Neumünster Regional Titanic

2. UPDATE: Situation weiterhin unklar

Noch ist nicht klar, was heute abend los sein wird. Eins steht fest: Es besteht Auskunftspflicht über angemeldete (politische) Veranstaltungen, weshalb das Ordnungsamt auch über von der NPD oder anderen Nazis angemeldete Konzerte etc. auf Nachfrage informieren muss. Die Information, dass eine Anmeldung für eine Musikveranstaltung mit KategorieC in Wasbek-Bullenbek vorgelegen hat, bevor sie zurückgezogen wurde, ist noch einmal bestätigt worden. Die Band schreibt nun jedoch auf ihrer Homepage, dass ein solches Konzert nie geplant war und schließt mit der Feststellung „Antifa Halts Maul [sic!]“, was noch einmal ihre politische Ausrichtung unterstreichen dürfte. Diese Sachlage lässt viel Raum für Spekulationen, wir wollen uns an dieser Stelle aber darauf beschränken, noch einmal darauf hinzuweisen, dass weiterhin Vorsicht geboten ist.

Kategorien
Club88 Neumünster Regional Titanic

UPDATE: Konzertanmeldung wegen der Auflagen zurückgezogen

Die VeranstalterInnen haben nun die Anmeldung für das Kategorie C/Hungrige Wölfe-Konzert an diesem Samstag in Wasbek-Bullenbek zurückgezogen. Zuvor hatte die Stadt Neumünster, die offensichtlich über den politischen Hintergrund der Band informiert worden waren, die Veranstaltung mit sehr strengen Auflagen belegt, auf die sich die Neonazis nicht einlassen wollten.
Dass das Konzert restlos ausfällt, ist eher unwahrscheinlich, da schon ein Kartenvorverkauf stattgefunden hat und die Neonazis nach dem ausgefallenen Club-Geburtstag schon wieder ein Großevent absagen müssten. Haltet daher Augen und Ohren offen, in Neumünster und Umgebung, aber auch in anderen Städten Schleswig-Holsteins.

Kategorien
AJZ Neumünster Club88 Neumünster Titanic

Kategorie C-Konzert in Neumünster angemeldet

„wir leugnen nichts, stehen zu allem was war.“ (Rainer Friedrichs, Gitarrist von KategorieC/Hungrige Wölfe)

Für Samstag, den 17.10.09 haben Neonazis aus dem Umfeld der Nazitreffpunkte Club 88 und Titanic ein Konzert mit der Nazi-Hooliganband Kategorie C/Hungrige Wölfe angemeldet. Nach bisherigem Wissensstand soll das Konzert am Stadtrand von Neumünster, in Wasbek-Bullenbek stattfinden, also dort, wo in den Jahren 2008 und 2009 bereits von der Titanic organisierte Fußballturniere ausgetragen wurden.

Die Band KategorieC/Hungrige Wölfe versucht sich offiziell zwar als „unpolitische“ Hooliganband darzustellen, ihre CDs veröffentlichten sie aber etwa beim Chemnitzer Szene-Label PC-Records, das zu dem neonazistischen Ladengeschäft und Versand Backstreet Noise gehört. Daneben gab es diverse Auftritte mit einschlägig bekannten Nazibands, und auch Sänger Hannes Ostendorf trat im Jahre 2006 auf einem von der NPD vor dem Gefängnis Berlin-Tegel organisierten Soli-Open-Air für den inhaftierten Landser-Sänger Michael Regener, genannt Lunikoff, auf.
Obwohl es in einem Lied heißt „Deutschland dein Trikot, das ist schwarz und weiß, doch leider auch die Farbe deiner Spieler“, achtet die Band sonst nichtsdestotrotz darauf, keine eindeutig rechtsextremen Liedzeilen zu schreiben, sondern besingt überwiegend Alkoholexzesse, Frauenverachtung oder Gewalt. Nicht nur eine marktstrategische Entscheidung, um ein größeres Publikum zu erreichen, sondern auch Mobilisierung für die Neonazi-Szene: als „unpolitische Kapelle“ soll die Band Jugendliche mit der organisierten rechtsextremistischen Szene zusammenbringen, wie die Antifa Bremen schreibt.

Frontmann Hannes Ostendorf sang zeitweise gleichzeitig auch für die Rechtsrock-Band Nahkampf und bei den neonazistischen Boots Brothers. Anders als bei KategorieC/Hungrige Wölfe darf er bei Nahkampf aussprechen, was er denkt. So betonte er in einem Interview, dass er die Hooligans als neue SA, also als schlagenden Arm einer rechtsextremen Bewegung ansehe. Ein Gedanke, den er nicht nur zu besingen, sondern auch in die Tat umsetzen zu wollen scheint: schon 1991 wurde er wegen eines Brandanschlags auf eine Bremer Flüchtlingsunterkunft zu fast 2 Jahren verurteilt, im Dezember 2002 griff er mit seinem Bruder Hendrik (auch er NPD- und sogar Blood&Honour-Aktivist) und weiteren Kameraden am Rande der Antifa-Demo in Bremen mehrmals Linke an und verletzte diese.

Ein geplantes KategorieC/Hungrige Wölfe-Konzert im Landkreis Bad Doberan im Mai diesen Jahres wurde von der Polizei unterbunden. In der Begründung hieß es unter anderem, das eine „negative Beeinflussung von Jugendlichen durch gewaltverherrlichende Texte“ zu erwarten sei. Von dem Konzert gehe eine „erhebliche Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit“, so das Verwaltungsgericht Schwerin damals.

Hinweisen möchten wir an dieser Stelle darauf, dass es in Neumünster an dem Wochenende allerdings auch einen thematischen Kontrapunkt gibt: in der Aktion Jugendzentrum (AJZ) in der Friedrichstraße 24 findet ein Konzert unter dem Motto „Metal & Hardcore against Fascism!“ statt, spielen werden u.a. Vladimir Harkonnen.

Kategorien
Allgemein

So­li­da­ri­tät mit Oli­ver, Flo­ri­an und Axel!

Wir verweisen auf folgenden Text:

„Ende Sep­tem­ber 2008 soll vor dem Ber­li­ner Kam­mer­ge­richt der Pro­zess gegen die drei Ber­li­ner Oli­ver, Flo­ri­an und Axel be­gin­nen. Die Bun­des­an­walt­schaft wirft ihnen ver­such­te Brand­stif­tung an Bun­des­wehr-​LKW und die Mit­glied­schaft in der „mi­li­tan­ten grup­pe (mg)“ vor. Die drei An­ge­klag­ten waren am 31. Juli ver­gan­ge­nen Jah­res fest­ge­nom­men wor­den, nach­dem sie ver­sucht haben sol­len, Bun­des­wehr­fahr­zeu­ge in Brand zu set­zen. Ohne In­di­zi­en für die Tat­be­tei­li­gun­gen an Brand­an­schlä­gen der „mi­li­tan­ten grup­pe“ vor­zu­le­gen, hat die Bun­des­an­walt­schaft An­kla­ge nach §129 er­ho­ben. Mit dem Kon­strukt einer „kri­mi­nel­len Ver­ei­ni­gung“ dro­hen den An­ti­mi­li­ta­ris­ten mehr­jäh­ri­ge Haft­stra­fen. Wir for­dern die so­for­ti­ge Ein­stel­lung der §129(a)-​Er­mitt­lun­gen und die Ab­schaf­fung die­ses Ge­sin­nungs­pa­ra­gra­phen.

Die Er­mitt­lun­gen in dem §129(a)-​Ver­fah­ren rich­ten sich gegen ins­ge­samt sie­ben Ver­däch­tig­te und wur­den zu­nächst nach dem An­ti­ter­ror­pa­ra­gra­phen §129a auf­ge­nom­men. Die damit er­mög­lich­ten Über­wa­chungs­kom­pe­ten­zen sind trotz dürf­ti­ger Ver­dachts­la­ge für eine um­fas­sen­de Aus­for­schung und Kri­mi­na­li­sie­rung zahl­rei­cher po­li­ti­schen Ak­ti­vis­ten be­nutzt wor­den. Mit aben­teu­er­li­chen Ver­dachts­kon­struk­ten wur­den lang­fris­ti­ge Über­wa­chungs­maß­nah­men, Haus­durch­su­chun­gen und Haft­be­feh­le ge­recht­fer­tigt. Im Laufe des Ver­fah­rens wur­den die Ver­tei­di­gungs­rech­te der Be­schul­dig­ten ein­ge­schränkt und eine Zu­sam­men­ar­beit der Er­mitt­lungs­be­hör­den mit Ge­heim­diens­ten be­kannt. In zwei Ent­schei­dun­gen hat der Bun­des­ge­richts­hof die Er­mitt­lun­gen der Bun­des­staats­an­walt­schaft zu­rück­ge­wie­sen bzw. ein­ge­schränkt. Die nun vor­ge­leg­te An­kla­ge­schrift gegen Oli­ver, Flo­ri­an und Axel je­doch greift un­be­ein­druckt auf die bis­he­ri­gen Kon­struk­te zu­rück und baut auf vagen In­di­zi­en und den Aus­sa­gen eines Ge­heim­dienst­spit­zels auf. Diese Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen Ge­heim­diens­ten und den Er­mitt­lungs­be­rei­chen ver­stößt gegen das grund­ge­setz­lich ver­an­ker­te Tren­nungs­ge­bot. Wir for­dern die Auf­lö­sung der Ge­heim­diens­te sowie die Of­fen­le­gung der bis­he­ri­gen Er­mitt­lun­gen gegen die drei An­ti­mi­li­ta­ris­ten.

An­ge­sichts der in­ter­na­tio­na­len Kriegs­ein­sät­ze der Bun­des­wehr sehen viele die Zer­stö­rung von Bun­des­wehr­fahr­zeu­gen als kon­kre­te Ab­rüs­tungs­in­itia­ti­ve. In an­de­ren eu­ro­päi­schen Län­dern wur­den Ak­ti­vis­tIn­nen, die ähn­lich wie Axel, Oli­ver und Flo­ri­an für die Sa­bo­ta­ge von Kriegs­ma­te­ri­al an­ge­klagt wur­den, von Ge­rich­ten frei­ge­spro­chen oder zu nur ge­rin­gen Stra­fen wegen Sach­be­schä­di­gung ver­ur­teilt. In Ir­land wur­den Kriegs­geg­ne­rIn­nen, die einen F-​16-​Bom­ber zer­stört hat­ten, sogar mit der Be­grün­dung frei­ge­spro­chen, ihre Ak­tio­nen hät­ten dazu bei­ge­tra­gen, Schlim­me­res – näm­lich Kriegs­hand­lun­gen – zu ver­hin­dern.

Wir un­ter­stüt­zen die For­de­rung nach Frei­spruch der drei An­ti­mi­li­ta­ris­ten.“

Mehr Infos fin­det ihr unter: http://einstellung.so36.net/

Tag X am Frei­tag, 16. Ok­to­ber: Ak­ti­ons­tag zur Ur­teils­ver­kün­dung im mg-​Pro­zess

Es wird zu einem bun­des­wei­ten Ak­ti­ons­tag auf­ge­ru­fen, denn am kom­men­den Frei­tag sol­len diese Men­schen ver­ur­teilt wer­den, weil sie an­geb­lich Kriegs­werk­zeug un­brauch­bar ge­macht haben. Was in Deutsch­land brennt, kann nir­gend­wo sonst mehr Scha­den an­rich­ten. Ist doch nicht so schwer zu ka­pie­ren.

So­li­da­ri­tät mit den An­ti­mi­li­ta­ris­ten.
Kriegs­werk­zeug in­ter­es­siert uns bren­nend!

Kategorien
Allgemein

Revolution rocks- aber so nicht…

In allen Bereichen des Lebens organisieren wir uns Stück für Stück selbst: in squats und anderen Wohnprojekten, autonomen Jugend- und Kulturzentren, Konzert- und Veranstaltungsgruppen, Theoriezirkeln und Kolloquien, veganen Volksküchen, selbstverwalteten Schutzräumen, Kitas, Schulen oder Fabriken, hierarchiefreien Gewerkschaften, etc. Auch unsere Veranstaltungen und Demonstrationen sollen eigentlich schon die Gesellschaft antizipieren, in der wir einmal leben möchten. Was haben dann verantwortungsloser Drogenkonsum, menschenverachtende Parolen oder Mackerverhalten hier zu suchen?
Einige Denkanstöße hierzu sind auf der Seite demokultur.blogsport.de zu finden.

Kategorien
Allgemein

Freisprüche im Cap Anamur-Prozess- (K)ein Grund zum Feiern!

Die taz berichtete am 07.10.09 über die Freisprüche im Cap Anamur-Prozess.

„Ein Zeichen für Menschlichkeit
Ein italienisches Gericht spricht die Verantwortlichen der Cap Anamur vom Vorwurf der Schlepperei frei. Der war konstruiert – doch darum ging es auch gar nicht. VON MICHAEL BRAUN
ROM taz | Mit einem Freispruch für Elias Bierdel und Stefan Schmidt endete am Mittwoch der Prozess um die Rettungsaktion des Schiffs „Cap Anamur“, die sich vor fünf Jahren vor Sizilien zugetragen hatte. Bierdel und Schmidt waren vor dem Gericht im südsizilianischen Agrigent der Beihilfe zur illegalen Einwanderung in einem besonders schweren Fall, sprich der Schlepperei, angeklagt, weil sie im Sommer 2004 mit dem Schiff „Cap Anamur“ im Mittelmeer 37 Bootsflüchtlinge geborgen und schließlich im sizilianischen Hafen Porto Empedocle an Land gebracht hatten.
Die wochenlange Auseinandersetzung zwischen der Regierung in Rom und der Hilfsorganisation Cap Anamur hatte seinerzeit die italienische Öffentlichkeit ebenso in Atem gehalten wie die deutsche. Die „Cap Anamur“ unter ihrem Kapitän Stefan Schmidt hatte im Juni 2004 37 Afrikaner, die nach eigenem Bekunden aus dem Sudan stammten, in der Straße von Sizilien aus Seenot gerettet und an Bord genommen. Als das Schiff dann aber Kurs auf Lampedusa nahm, behauptete die italienische Regierung unter Ministerpräsident Silvio Berlusconi, die Rettungsaktion sei in maltesischen Gewässern erfolgt – eine Behauptung, die von Schmidt später auch im Prozess vehement bestritten wurde.
Nach der Weigerung der Behörden, das Schiff in einen italienischen Hafen einlaufen zu lassen, steuerte die „Cap Anamur“ den sizilianischen Hafen Porto Empedocle an, vor dem sie tagelang vor Anker lag. Elias Bierdel, der mittlerweile an Bord gekommene Chef der gleichnamigen humanitären Organisation, erklärte schließlich, die Situation an Bord sei für die Flüchtlinge unerträglich geworden, und er werde auch ohne Genehmigung den Hafen ansteuern. Erst in diesem Moment lenkte die italienische Regierung scheinbar ein und genehmigte die Einfahrt nach Porto Empedocle.
Doch kaum hatte das Schiff am Kai festgemacht, wurden Bierdel, Schmidt und der Erste Offizier Vladimir Daschkewitsch verhaftet. Auch die 37 Flüchtlinge wurden in Abschiebehaft genommen. Bis auf einen wurden die Afrikaner wenige Tage später nach Ghana ausgeflogen.
Die drei „Cap Anamur“-Männer dagegen sahen sich von der Staatsanwaltschaft Agrigent als Schleuser angeklagt, während das Schiff beschlagnahmt und erst sieben Monate später gegen eine Millionenkaution freigegeben wurde. In seinem Plädoyer zum Abschluss des Prozesses forderte der Staatsanwalt nun vier Jahre Haft für Bierdel und Schmidt sowie je 400.000 Euro Geldstrafe; gegen Daschkewitsch dagegen war das Verfahren zuvor bereits eingestellt worden.
Die Staatsanwaltschaft bewegte sich damit auf der Linie der damaligen Regierung in Rom, die im Wesentlichen identisch ist mit der heutigen und die den Fall Cap Anamur zum Exempel in der von der Rechten angestrebten Wende der Flüchtlingspolitik machte: Der Fluchtweg von Libyen nach Lampedusa sollte als Zeichen neuer Härte blockiert werden.
Dieses Exempel war juristisch jedoch nur um den Preis einer gewagten Rechtskonstruktion zu haben. Nach italienischem Recht sind Schleuser nur die, die einen finanziellen Vorteil aus ihrer Aktion ziehen. Und so arbeitete sich die Staatsanwaltschaft an dem „Nachweis“ ab, Bierdel und Schmidt sei es trotz der ihnen zugebilligten humanitären Motive auch um Profit für ihre Hilfsorganisation gegangen.
Das Gericht ist dieser Konstruktion nicht gefolgt und hat auf Freispruch erkannt – ungeachtet dessen, dass keine Begründung vorliegt und das Urteil noch nicht rechtskräftig ist.
Doch jene Wende in der Flüchtlingspolitik, die im Jahr 2004 demonstrativ zum Leidwesen der „Cap Anamur“ und ihrer Flüchtlinge inszeniert wurde, ist mittlerweile durchgesetzt. Mit dem Abkommen vom August 2008 ließ Libyen sich zum Erfüllungsgehilfen der italienischen Flüchtlingsabwehrpolitik gewinnen und fängt selber mit von Italien gestellten Booten Flüchtlinge ab. Die boat people dagegen, die von italienischen Schiffen aufgegriffen werden, werden umgehend nach Libyen zurückgeschafft. Während im Jahr 2007 noch 30.000 Menschen die Überfahrt nach Lampedusa gelang, waren es im Jahr 2009 bisher nicht einmal 2.000.
Die Flüchtlingspolitik, die 2004 zum Leidwesen der „Cap Anamur“ inszeniert wurde, ist nun durchgesetzt.“
Quelle: http://www.taz.de/1/politik/europa/artikel/1/ein-zeichen-fuer-menschlichkeit/