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Evangelikaler NPD-Nazi treibt in Neumünster sein Unwesen

Fundis zum Teufel jagen

Praktisch seit Beginn der Pandemie machen sogenannte Querdenker:innen in mehreren Städten Schleswig-Holsteins gegen die Coronamaßnahmen mobil, inzwischen nehmen sie andere Ziele ins Visier, z.B. den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.

In Neumünster treffen sie sich seit einigen Monaten regelmäßig montags um 18 Uhr am Rathaus in der Innenstadt. Der Ton wird immer rauer und in Neumünster ist es bereits zu Bedrohungen von Antifaschist:innen und Amtsträger:innen gekommen. In der Telegram-Gruppe „NMS für Grundrechte“ (früher „NMS Leben ohne Impfung“), die diese angeblich „friedlichen“ Spaziergänge organisiert, spielt auch „Andreas Krankenpfleger“, wie er sich auf Telegram nennt, eine wichtige Rolle und nimmt an den Versammlungen teil.

 

Andreas verbreitet antisemitische Hetze in den bekannten Gruppen auf Telegram. Die Texte gehen etwa so: „Man muss sich fragen, welcher Geist hat den Teiljuden Hitler mit seinem jüdischen Propagandaminister Göbbels seinem jüdischen Reichsjägerminister, jüdischem Parteichef Hess sowie treuen jüdischen SS Führer Himmler nur geritten, gegen die eigenen Volksgenossen vor zu gehen? Waren es der jüdische Hellseher Hanussen, sein jüdischer Advokat Hans Frank oder sein jüdischer Jugendfreund und glühende Zionist Lanz von Liebenfals die ihm Allmachtsfantasien einbliesen?“

Diese antisemitischen Aussagen, die vom russischen Außenminister jüngst in Teilen wiederholt wurden, entbehren jeder Grundlage. Sein Rechtsanwalt Hans Frank hatte Nachforschungen zu Hitlers angeblicher jüdischer Abstammung angestellt und keinerlei Beweise gefunden.

Am 3. Februar 2022 fügte sich Andreas selber der lokalen Neumünsteraner Querdenker-Gruppe hinzu und startete gleich drei Tage später mit dem Pöbeln.

Auf einen Kommentar, dass der SPD-Oberbürgermeister Tobias Bergmann in mehreren Sprachen die Parole verbreitete, dass Impfen schützt, drohte er ihm mit den Worten “Dieser elende Marxist wird für seine Verbrechen noch teuer bezahlen!“

Kurz darauf löscht er seine justiziablen Posts.


Bei Andreas Krankenpfleger handelt es sich um den evangelikalen NPD-Nazi Andreas Rönnau aus Neumünster. Da wir erfahren haben, dass Andreas tatsächlich Krankenpfleger in Zeitarbeit war und in der Vergangenheit eine pflegerische Stelle (in Plön) bekommen hat, möchten wir an dieser Stelle über seine Person aufklären und auch vor diesem Menschen warnen.

Am 7. Februar lässt er seine politische Parteienvorliebe deutlich werden und schreibt: “Die NPD ist aus meiner Sicht die letzte wählbare Alternative! Der Begriff Nazi (eh kommunistischer Judensprech) ist bei denen völlig fehl am Platz. Ich habe Respekt vor deren Arbeit im Rat obwohl sie von allen anderen Volkszertretern gehasst werden!”Auch reichsbürgerische Ansichten teilt Rönnau gerne mit, vorwiegend in evangelikalen Blogs, aber auch in verschwörungstheoretischen Erzählungen zur Corona-Pandemie, z.B. in dem impressumslosen corona-blog.net. Hier bezeichnet Rönnau die BRD als eine “Fremdverwaltung zur geräuschlosen Abwicklung des Deutschen Volkes”.

Rönnau ist in einer sog. Hauszellengemeinde aktiv, die von dem Flensburger Roland Odenwald, Schwärmerhof 6, 24941 Flensburg, betrieben wird. Laut Odenwalds Worten richtet sich die Internetpräsenz “an Christen, die gesunde biblische Lehre suchen und sich über die Hintergründe des Denominationalismus, des Ökumenismus, des Sektierertums usw. informieren möchten”. Dieser Odenwald betreibt ansonsten noch den Telemarketingdienst PRÆMIUMconsulting in Flensburg. Wer möchte von jemandem beraten werden, der antisemitische Hetze auf seiner privaten Website propagiert?

Die freikirchlichen sektenartigen Hauskreis-Zusammenschlüsse arbeiten offenbar ohne Kontrolle der evangelischen Kirche. Anders sind die Kommentare Rönnaus auf der Homepage von Odenwald nicht zu verstehen.

Hier schreibt er unter einen das Judentum herabsetzenden und in den Bereich des Okkultismus bringenden Textes einen antisemitischen Kommentar, dass “Israelfreunde” unter Israel nicht das Israel Gottes verstünden, sondern den “Zionsstaat der sich mit UNO, Freimaurern und finanzieller und politischer Hilfe von Rothschild, BRD und USA, England usw. Gegründet hat”.

Auch bei der Evangelischen Freikirche Riedlingen hinterlässt Rönnau seine braunen Kommentare und lobt in diesem Post die “aufsehen erregendenden Predigt über die Asylflut” von Jakob Tscharntke. Dieser Baptistenpastor ist bei extremen Rechten, Rassist:innen, der AfD und bei CoroNazis beliebt. Gegen Tscharntke ermittelte 2015 die Staatsanwaltschaft wegen Volksverhetzung.

Rönnau auf Tscharntkes Webseite:

6.3.2016 – Siebzehnter Abend der Gebetsinitiative – Kurz bemerkt (efk-riedlingen.de)

PSIRAM, das Wiki der irrationalen Überzeugungssysteme, schreibt über Tscharntke: “Die Gemeinde von Jakob Tscharntke trat 2018 aus dem Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R. (BEFG) aus. Zuvor hatte sich der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland von Tscharntke und seinen Aussagen distanziert. Stattdessen wurde der Verein „Netzwerk bibeltreuer Christen – Jakob Tscharntke e.V.“ (NBC) gegründet.”

“Tscharntke ist Betreiber des Youtube-Kanals efk riedlingen, über den er Online-Predigten verbreitet. Predigten von Tscharntke haben Namen wie „Der Fremde aus biblischer Sicht“ oder „Wie gehen wir als Christen mit dem „Corona-Wahnsinn“ um? Weiterverbreitet werden Tscharntkes „Predigten“ und Ansichten auch von PI-News.”

Auf der Homepage der Hauszellengemeinde erzählt Rönnau 2017, dass er auch “kurze Zeit in Neumünster die Babtistengemeinde besucht” habe und “erschreckt über die liberale Theologie, Weiberherrschaft durch Ältistinnen usw.” war. Er empfiehlt im Weiteren einen Baptisten-Prediger aus den USA namens Steven Anderson. Anderson befürwortet die Todesstrafe für Homosexuelle. Die Anti-Defamation League zitierte Anderson mit „einer Geschichte des Antisemitismus, die sich durch seine Predigten und eine Reihe von YouTube-Videos zieht“. Der Doktorand der Emory University, Matthew Brittingham, warnte, dass Anderson Teil einer verbundenen, aber „diffusen Gruppe theologisch orientierter, antisemitischer christlicher Verschwörer ist, die den Holocaust leugnen“. Im März 2015 veröffentlichte Anderson einen Dokumentarfilm mit dem Titel Marching to Zion, in dem er argumentierte, dass der erwartete jüdische Messias der Antichrist und der Talmud blasphemisch sei. Im Mai 2015 veröffentlichte er ein YouTube-Video mit dem Titel „The Holocaust Hoax Exposed“, in dem er für die Leugnung des Holocaust warb.

Andreas Rönnau hat eine pflegerische Stelle beim FEK Neumünster verloren, weil er einen Impfpass fälschte. Im letzten Jahr ist bekannt geworden (durch ihn selbst), dass er (ungeimpft) sich um ein nicht ganz 1-jähriges beatmetes Kind kümmert. Zum Glück ist ihm die Pflege – eine Nachtwache – entzogen worden. Wie Rönnau das schwerstbehinderte Kind verhöhnt („Das sieht auch so gräulich aus“ – „ganz klar ein Impfschaden“), da kommt uns die Galle hoch.

Seine Frau, ebenfalls ungeimpft, hat beim UKSH gearbeitet. Wegen ihres Impfstatus wurde ihr ein Betretungsverbot angedroht. In einem wirren Schreiben droht Andreas Rönnau dem UKSH und wirft ihm Verbrechen nach dem Nürnberger Kodex vor:

Das UKSH in Kiel, in welchem meine Frau tätig ist, hat im Januar ein Drohschreiben verteilt, in welchem sie ultimativ aufgefordert wurde sich Impfen zu lassen, andernfalls würde sie ab 16.3 ein Betretungs-verbot haben. Ich habe dem Schreiber entsprechend geantwortet!
Sehr geehrter Herr XXX (bzw. weitere UKSH – Verantwortliche auf Leitungsebene)
ich nehme hiermit Bezug auf das Drohschreiben (siehe Anhang) vom 07.01. 2021, welches meiner Frau XXX / UKSH / Abt. XXX heute zugegangen ist, und von dem ich ausgehe, das es nicht vertraulich ist. Als Ihr Ehemann nehme hier zu dieser ungeheuerlichen Drohung wie folgt Stellung:
Die Erzwingung von „medizinischen“ Behandlungen, durch Behörden, Arbeitgeber, Vorgesetzte, gehört zu den scheußlichsten Verbrechen der Menschheit, weshalb nach dem Krieg der Nürnberger Kodex aufgestellt wurde.
Die Nötigung (Jobverlust, Nachteile im gesellschaftlichen Leben usw.) dazu ist ebenfalls ebenfalls ein Verbrechen. Arbeitgeber machen sich der Nötigung mitschuldig, ihre Mitarbeiter zu einem wahnwitzigen Gen-Experiment durch ein nicht regulär zugelassenes „Medikament“ zu zwingen.
[bla bla bla]
Mit freundlichen Grüßen
Andreas XXX

An alle potenziellen Arbeitgeber: Bitte kündigen Sie diesem Menschen sofort bzw. nehmen Sie ihn erst gar nicht in Ihrem Unternehmen auf. In der Regel ist es sehr wohl zu befürworten, dass Unternehmen nicht in das Privatleben ihrer MitarbeiterInnen eingreifen. Gemäß der Meinungsfreiheit dürfen auch die politischen Ansichten der MitarbeiterInnen kein Grund für eine Kündigung sein. Antisemitismus und Hetze dürfen jedoch nicht geduldet werden.

Rönnau mit NPD-Nazi Pascal Micheel bei “Spaziergang” in Neumünster:


Quellen:

 

 

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Antifaschistischer Aktionstag am 05.03.2022

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Wer steckt hinter den Querdenkern in Neumünster? Folge 2

Nach Alwina B. nehmen wir uns heute jetzt den zweiten Aktivposten vor:
„Söni“ alias Sönke Hoffmann hetzt schon lange in den Kommentarspalten des Holsteinischer Couriers gegen Geflüchtete. Am 18. Januar 2022 hetzt er in der Telegramgruppe ”NMS für Grundrechte” gegen “allen Mitlesenden der Stadtverwaltung” und äußert, dass er “es als einen absoluten Hohn gegenüber allen Impftoten und denjenigen empfinde, die heftige Impfschäden bzw. starke Nebenwirkungen erlitten haben, wenn man das Rathaus mit „Impfen Schützt“ plakatiere.
Er “vordert” (sic!) den Oberbürgermeister Tobias Bergmann auf, die “zynischen Plakate” vom Rathaus abzunehmen. Am 28. Januar tritt Guy Hofmann der Gruppe bei. Bekannt ist er als Journalist und Kommentator des Stutthof-Prozesses in Itzehoe. Er schlägt vor, das Banner IMPFEN SCHÜTZT so zu ergänzen, dass es “IMPFEN SCHÜTZT NICHT” heißt. Mit einer Anstellleiter käme man schon auf die Terrasse, schreibt Hofmann. Hier plant er einen Hausfriedensbruch bei der Stadt Neumünster, natürlich alles im Konjunktiv. Sönke Hoffmann warnt ihn noch, dass in der Telegramgruppe Leute vom Rathaus und Ordnungsamt mitlesen würden. Nicht nur die, “Söni”! Am 31. Januar nach dem Spaziergang der aggressiv auftretenden Querdenker ist das Transparent auf der linken Seite vom Rathaus lieblos an die Seite geschoben worden.

Sönke Hoffmann ist auch brilliant in Prozentrechnen. So behauptet er, Herr Bergmann (SPD) habe zwar hauchdünn vor Tauras (CDU) die Stichwahl mit 50,8 % am 30. Mai 2021 gewonnen, weil aber die Wahlbeteiligung bei nur 31,3 % läge, bedeute dies, dass Herr Bergmann nur von ca. 16 % aller wahlberechtigten Neumünsteraner zum Bürgermeister legitimiert worden sei. Er schließt daraus, dass 84% Herrn Bergmann nicht wollten und unterschlägt dabei den hohen Prozentsatz an Nichtwählern. Immerhin 44.181 Menschen. Diese haben unterschiedlichste Gründe, die nicht unbedingt mit Herrn Bergmann zu tun haben. Richtig ist, dass nur 15,3 % der wahlberechtigten Neumünsteraner nicht Herrn Bergmann wählen wollten, nämlich die Wählerinnen und Wähler von Dr. Olaf Tauras.

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Gedenkveranstaltung am 14.02.2022

Sehr geehrte Mitbürger*innen, Betroffene, Trauernde, Parteien und Verbände,

Neumünster hat derzeit sehr viele Corona-Tote zu beklagen und in diesen schwierigen Zeiten wollen wir an ebendiese mit einer öffentlichen Gedenkveranstaltung erinnern. Wir versammeln uns am 14.02.2022 ab 17.30 Uhr vor dem Eingang des Bürgerbüro Neumünster, Großflecken 63, an der Ecke zwischen Großflecken und Plöner Straße.

Wir bitten alle Verbände und Parteien, sich dem überregionalen Bündnis anzuschließen und das Gedenken an die Menschen auf die Straße zu bringen.

Geplant ist das Entzünden von Kerzen mit einer Schweigezeit.
Wir sehen unser stilles Gedenken an die Toten auch als stillen Protest gegen den Egoismus und die demokratieverachtenden Spaziergänger*innen welche, angestachelt von rechten Kräften, alle trauernden und solidarischen Mitmenschen verhöhnen.

Damit ist jetzt Schluss! wir möchten, dass wieder Ruhe auf unseren Straßen und zwar mit der Ruhe und dem Respekt, den sowohl die Toten als auch die aufrechten, solidarischen Bürger*innen verdienen.

Diese Aktion wird ab jetzt jeden Montag stattfinden und wir hoffen auf rege Beteiligung.

Bitte kommt mit Maske, Abstand und Anstand.

Aktion des Bündnisses AFA Neumünster
#RuhigeStraße

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Wer sind die Neumünsteraner “Spaziergänger”?

Die “Spaziergänger” in den beiden Telegrammgruppen, die wir untersucht haben, sind keine “Spaziergänger” im klassischen Sinne. Es ist ein antidemokratischer, esoterischer Mob, der unsere Demokratie verachtet. Auffällig ist die offensichtliche Politisierung esoterischer und anthroposophischer Kreise. Unter den Schwurblern sind Naturheilkundler, Musiker und Tattoo-Ladenbesitzer. Auch Leute, die sich selbst als links verstehende Protagonist*Innen mit rechten Kräften verbündet haben. Esoterische Hippies haben normalerweise wenige Berührungspunkte mit Nazihools wie Mark Proch. Sie eint aber ihre Angst vor einer herbeifantasierten “Corona-Diktatur”.
Ihre Chats legen offen, wie hinterhältig sie sich gegen die Corona-Maßnahmen wehren. Das Wort “Plandemie” macht die Runde.
Zum Einen gibt es die inzwischen in eine andere Gruppe aufgegangene Gruppe “NMS Leben und Einkaufen ohne Impfung” (https://t.me/mred52) – dort tauscht man sich darüber aus, wo man masken- und impffrei in Neumünster aufsuchen kann.
Gegründet wurde die Gruppe von Ewald Konrad. Er ist bekannt in Neumünster als “Mr. Ed”, ein Musiker, der vor der Pandemiezahlreiche Auftritte hatte. In der Gruppe stellt er sich als Sprecher der Partei “Die Basis Neumünster” vor und freut sich, dass “hier auch einige politische Ansätze diskutiert werden”. Er bietet mehrfach die Organisation von analogen Treffen an und stellt auch ein Bild von sich in die öffentliche Gruppe. Die kann übrigens jede/r, der oder die über einen Telegram Account anschaut, noch immer abrufen.
Eine Hauptprotagonistin ist Corinna Neumann. Sie steht weit, weit rechts im politischen Tableau.

Corinna Neumann ist eine SHAEF-Gläubige. Diese Menschen sind überzeugt, dass sie sich nicht an deutsche Gesetze halten müssen oder dürfen, sondern dass SHAEF-Gesetze gelten. SHAEF (Supreme Headquarters, Allied Expeditionary Force) war ein allliertes Oberkommando, das 1945 aufgelöst wurde.

In der Schwurblergruppe teilt sie Aufrufe zur Tötung von Politikern, die aus der SHAEF Zuerst Deutschland-Telegramgruppe stammen. Sie behauptet, viele Ärzte seien Impfmörder und erhalten einen “Judas-Lohn”. Was sie mit dieser antisemitischen Aussage sagen will: Ein Großteil der Ärzte, Krankenschwestern und Gesundheitsvertrauenspersonen seien “jüdisch gesteuert”. In dem Post von SHAEF steht wörtlich, dass diese “weltweiten Mörder mit einstmals hohem Ansehen mitten unter uns” sind, an ihnen “jedoch in Kürze die Nürnberg2-Militärtribunale ihre Todesurteile ohne Ausnahme vollstrecken werden”.

Dann ist da eine Kirsten Hinz, sie ist Heilpraktikerin aus Bordesholm. Laut Teilnehmerin “Odila” hat sie sich auf die “Schädigung des Immunsystems durch Covid-Impfungen spezialisiert”. Auch in der Praxis von Anja P. (Ärztin für Gynäkologie und Naturheilkunde in Bordesholm) und Markus P. (Arzt für Allgemeinmedizin und Naturheilkunde in Bordesholm) soll sie laut ihrer Website mitarbeiten.

Auf Facebook teilt sie einen Post des rechtsextremen Blogs “PI-News” und fühlt sich “stinksauer”, weil Flüchtlinge angeblich einen Reinigungsdienst des Arbeiter-Samariterbunds ASB benötigen. Durch die Verlinkung wird ein Ekelbild eines überquellenden Klos dazugestellt, der die Assoziation hervorrufen soll.

Aus der Ökoecke kommt der Groß-Harrier Timo Ahlers. Er betreibt die Einkaufsgemeinschaft für Bioprodukte “Mein Biotopia”. Er schreibt, dass die meisten seiner Kunden wissen, dass in seinem Laden keine Masken nötig sind (versehen mit drei Ausrufezeichen). Weiter sagt er, dass er sich bemühen werde, das GGG-Konzept zu umgehen. Selber sei er nicht geimpft und möchte auch nicht, dass das von seinen Kunden verlangt wird.

In der Telegrammgruppe schwirrt auch Torsten Frank aus Wankendorf herum. Frank ist Inhaber der Tattoo-Studios “Seven Souls Tattoos” in Bornhöved, Nortorf und Neumünster (Christianstraße 5). In der Gruppe sucht er vor allem Ideen, wie er die Masken- und Impfpflicht umgehen kann. So fragt er herum, ob jemand eine Idee hat, “wie man als Dienstleister diesen 3G oder 2G kram umgehen kann ohne das die Behörden einen den Laden dicht machen”.

Eine der extremeren Figuren ist auch Martina Bustorff, die unter dem Kürzel “Ma Bu “ auftritt. Sie tönt am 13. September 2021, dass sie “das Bedürfnis habe, Spahn zu töten, falls es was bringt 😡”

Gemeint ist der ehemalige Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

In der Telegramgruppe “Freies Neumünster”, in der es um die “regionale Vernetzung in und um Nms, die Zusammenarbeit mit anderen freien S-H.ern und das Agieren in der Öffentlichkeit” gehen soll, führt Ally B. Hinter diesem Pseudonym verbirgt sich die Kommunalpolitikerin Alwina Bernhardt. Sie ist Beisitzerin im Vorstand des Bündnis für Bürger (BfB).

Wie der Telegram Kanal “Freies Neumünster” herausfand, teilt Alwina Bernhardt verfassungsfeindliches Material von Reichsbürgern wie der Gruppierung NeustartFürDeutschland. Sie behauptet, das Grundgesetz sei nicht Deutschlands Verfassung. Frau Bernhardt impliziert damit, dass Deutschland noch immer durch die Siegermächte besetzt sei.

Alwina B. teilt auch Tweets des rechtsextremen AfD-Abgeordneten Dr. Gottfried Curio und der rechtsextremen Artgemeinschaft – Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung e.V. Die Artgemeinschaft wurde 1951 vom ehemaligen SS-Mitglied Wilhelm Kusserow in der Tradition der deutsch- und germanischgläubigen, neugermanischen Nordischen Glaubensgemeinschaft, deren Leiter Kusserow zuvor war, unter dem Namen Vertrauenskreis freigläubiger Gefährten gegründet. Die Artgemeinschaft wurde von dem Hamburger Rechtsanwalt Jürgen Rieger von 1989 bis zu dessen Tod im Oktober 2009 geführt. Die Mitglieder gehören verschiedenen Strömungen der rechten Szene an, angefangen von militanten Neofaschisten bis hin zu Vertretern der Neuen Rechten.

Und dann kommen wir natürlich zu den Hardcore-Faschisten in der Gruppe:

Die NPD-Nazis Mark Proch (unter Pseudonym Ansgar Aryan), Pascal Micheel, Andreas Krüger, Manfred Riemke. Dazu Leute aus dem Aryan Circle wie Tobias Finger und Blood & Honour Aktivisten wie André Juditzki.

Neonazis Riemke und Krüger

Diese 6 Menschen, so unterschiedlich sie auch sein mögen, sind zusammen genommen schon sehr gefährlich. Es ist der Radikalisierungsgrad der anderen, der vermeintlichen Mitläufer, der einen erschrecken lässt.

 

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#CoroNazis

Achtung, Antisemitismus!

Laut Presse, Bullen und Co. ist es also nur ein friedlicher Spaziergang gewesen. Interessant. Ein friedlicher Spaziergang, an dem auch Andreas Krankenpfleger, wie er sich auf Telegram nennt, teilgenommen hat. Andreas verbreitet antisemitische Hetze in den bekannten Gruppen auf Telegram.

„Man muss sich fragen, welcher Geist hat den Teiljuden Hitler mit seinem jüdischen Propagandaminister Göbbels seinem jüdischen Reichsjägermeister, jüdischem Parteichef Hess sowie sowie treuen jüdischen SS Führer Himmler nur geritten, gegen die eigenen Volksgenossen vor zu gehen? Waren es der jüdische Hellseher Hanussen, sein jüdischer Advokat Hans Frank oder oder sein jüdischer Jugendfreund und glühende Zionist Lanz von Liebenfals die ihm die ihm Allmachtsfantasien einbliesen?“

Gab es Aufruhr in der Gruppe? Wurde ihm widersprochen? Natürlich nicht. Antisemitismus ist der Baustein fast aller Verschwörungstheorien, die sich auf die aktuelle Pandemie beziehen. Die Elite, Freimaurer, Juden, Echsenmenschen, Merkel und viele andere sind angeblich an dieser sogenannten Fakepandemie, oder „Plandemie“ wie die CoroNazis sie nennen,  beteiligt. Wir verwenden den Begriff CoroNazis bewusst. Und nein, damit wird der Begriff Nazi nicht verharmlost.

Wer in den letzten fast zwei Jahren die Entwicklung verfolgt hat, muss sich eingestehen, dass die Politik, die Bullen aber auch die demokratischen Kräfte und linke Gruppen versagt haben. Auch wir müssen uns dies zum Teil eingestehen. Zu lange wurden die Spaziergänge belächelt, ignoriert und zerredet. Zu oft wurden autoritäre Maßnahmen durch die Regierung hingenommen. Folgen wir der Logik, kann Mensch sich nur in der Freizeit infizieren, nur nachts und nicht in der Schule oder im Kindergarten. Ausgangssperren wurden als Lösung durch angeblich anarchistische Personen befürwortet. Im Gegenzug aber kaum kritisiert, dass Menschen weiterhin gezwungen werden, auf Arbeit zu erscheinen. Ohne Belüftung, Masken, regelmäßige Pausen und Co. Der Kapitalismus ist auch hier wieder der Treiber der Pandemie. Selbst eine Pandemie.

Wir haben früh die Chance verpasst uns mit bürgerlichen Gruppen zu positionieren. Stattdessen haben wir uns auf linksradikale Forderungen beschränkt, waren kaum zu Kompromissen bereit. Nur werden wir so keinen Wandel herbeiführen. Das Ergebnis sehen wir heute. Die Antifa, ja wir wissen dass es die Antifa nicht gibt, gilt inzwischen als Regierungstreu. Und diese Kritik ist berechtigt. Ja zu Beginn der Pandemie war es richtig sich komplett zurückzuziehen. Erstmal keine Demos oder ähnliches durchzuführen. Das war solidarisch.

Allerdings ist auch als die Lage einigermaßen entspannt war, ist nicht viel großes passiert. Aber das schlimmste war und ist immer noch die Ignoranz und Überheblichkeit beim Thema Querdenken und Co. Wie kann es sein, dass fast jeden Tag der Woche teilweise zehntausende Hippies, Nazis, Reichsbürger*innen, AFDler*innen, NPDler*innen und anderes unsolidarisches Pack teilweise ungestört durch die Städte laufen kann? Auch bei uns in Neumünster ist dies der Fall. Letzten Montag liefen knapp 70 CoroNazis durch die Innenstadt. Versammelten sich vorher beim Rathaus. Ja das Ordnungsamt und die Bullen waren vor Ort. Nein es ist nicht wirklich was passiert. Natürlich nicht. Ist in den letzten 1,5 Jahren was passiert? Nachdem es Gewalt gegen die Presse gab, Übergriffe auf Gegendemos und den Mord an Alexander W. in Idar-Oberstein? Kritik an bestimmten Maßnahmen ist richtig und wichtig. Aber diesen Menschen geht es nicht um sachliche Kritik. Im Mittelpunkt steht der Feind. Und dieser Feind ist Jüdisch, Links, Presse, Geimpft oder einfach nur solidarisch.

Wir müssen den CoroNazis zeigen, dass sie nicht mehr sind, dass sie nicht das Volk sind, dass sie nur eine kleine aber laute unsolidarische rassistische antisemitische Minderheit sind. Und dies müssen wir gemeinsam tun. Egal ob Anarcho, Kommi oder Demokrat*in. Hauptsache Antifaschist*in. Am Montag dem 20.12.2021 wollen sich die Coronazis erneut am Rathaus treffen. Stellt euch ihnen in den Weg.

Wir werden das ganze beobachten, und gegen 18 Uhr auf dem Großflecken sein. Gegenüber vom Rathaus. Wenn ihr Zeit und Bock habt, kommt vorbei. Wenn ihr Zeit aber keine Lust habt, kommt trotzdem. Packt eure Masken ein, was warmes zum anziehen und gerne auch was, um den Leuten zu zeigen, dass wir kein bock auf CoroNazis haben. Wir sehen uns auf der Straße.

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Die Titanic am 26.09.2021 – 100 demonstrieren gegen Rechtsrock

https://www.jannis-grosse.de/render/w800/stories/protests/2021/kc-konzert-in-der-titanic/_4JG0039.jpgAm 25.09.2021 demonstrierten rund 100 Menschen gegen ein Kategorie C-Konzert in der Titanic. Detailliertere Einblicke bieten die Artikel von Jannis Grosse und Andreas Speit.

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Kurze Recherche zu einem neuem Akteur in der rechten Szene Neumünsters

Der AfD-Nazi Steffen Schröter kommt offensichtlich aus Berlin zu uns ins schöne Neumünster.

Er scheint eine Chaos-Figur zu sein und pflegt anscheinend die Nähe zu rechtsextremen Milieus. In einer Stellungnahme der LINKEN im BVV Neukölln wird von “permanenter rassistischer Hetze” aus der AfD-Fraktion gesprochen.

Chaos-Schröter: Am 27. Dezember 2018 trat Steffen Schröter aus der AfD-Fraktion im Bezirksparlament von Berlin-Neukölln aus, damit musste die Fraktion aufgelöst werden, weil sie nicht genügend Mitglieder hatte. Kurz darauf trat Schröter wieder in die alte Fraktion ein.

Schröter ist in Neumünster durch hasserfüllte Postings aufgefallen: Er behauptet, 130 Migrant*innen wären in Neumünster “abschiebepflichtig” und “kriminell”. Auf den Wahlplakaten der AfD wird gefordert: “Köln, Kassel oder Konstanz vertragen nicht mehr Kabul”. Bei den heutigen Protesten gegen die AfD in Neumünster hat dieses Plakat sehr viel Unmut auf sich gezogen.

Nazi-Schröter: Der AfD-alt-Verordnete Steffen Schröter äußerte 2018 auf Facebook Zustimmung („Sehr gute Aktion“) zu eventuellen Streifgängen der NPD und fragte, ob er sich beteiligen könne. Als er erfuhr, dass es sich bei der „Streife“ nicht um eine „Aktion einer Bürgerinitiative“, sondern der NPD handele, zog er seine Bitte um Teilnahme (nicht jedoch seine Zustimmung) förmlich zurück. Sprich: Eine nicht NPD-gebundene rechtsradikale Bürgerwehr fände Schröter schon unterstützenswert. Dass es sich um eine Aktion der NPD handelt, verrät ein Klick in die „Info“ der Facebookseite.

Der zustimmende Kommentar von Steffen Schröter befindet sich zum Nachlesen auf der Facebookseite der LINKEN in Berlin Neukölln.

Wir sagen: Treiben wir “AfD-Schröter” wieder in das Loch, aus dem er hervorgekrochen ist, und stoppen wir diese Menschen, die demokratische Prozesse abschaffen wollen.

Und es gilt noch immer: Kein Raum der AfD! Zuletzt wurde der AfD vom Jugendverband Neumünster ein Podium geboten, auch wenn die Berichterstattung im Holsteinischen Courier doch recht kritisch war. Viele gutgläubige deutsche Bürger:innen betonen immer wieder gebetsmühlenartig, dass es doch total demokratisch wäre, die „gewählten Parteien“ einfach diskutieren zu lassen.

Aber die AfD ist keine „normale“ oder „demokratische“ Partei, wie sie sich nur allzu gern darstellt. Sie ist eine Gefahr für alle, die frei, gleichwertig und in Solidarität leben wollen.

AfDler:innen wollen selbst nach der Einnahme der Taliban noch Menschen nach Afghanistan abschieben, sie leugnen den Klimawandel, sie sind gegen Abtreibungen und wettern gegen den Mietendeckel, sie haben unglaublich viele Verbindungen zu knallharten Neonazis und wenn’s sein muss lenken sie auch mal Autos in politische Gegner:innen.

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Hintergründe zur Antifa-Gedenkkundgebung am 17.09.2021 in Neumünster

Nazis morden!

Am 17.09.1991 ermordeten zwei Männer im Rencks Park in Neumünster einen Obdachlosen.

Das Tatmotiv? Sozialdarwinismus. Ein Kernaspekt rechtsextremer Ideologien.
Der Haupttäter Manfred Thiele (damals 30 Jahre alt) war seit 1987 fast ununterbrochen in Haft und zur Tatzeit – zehn Tage vor dem Ende seiner Freiheitsstrafe – in seinem ersten Hafturlaub. Er und der Mittäter Volkert M. aus Rendswühren (damals 31 Jahre alt) betraten in der Nacht auf den 17. September 1991 den Rencks Park und suchten das Nachtlager von zwei Obdachlosen auf. Beide beginnen auf die Obdachlosen einzuschlagen und sie zu treten. Bei seiner Festnahme waren Thieles Socken und Stiefel blutgetränkt. Dem 52-Jährige Uwe Dinon-Fanel wird durch die Tritte der Schädel gebrochen und er verliert trotz den Bemühungen der Kieler Neurochirurgen ein Auge. Sein 54-Jähriger Freund -er stammt aus Swinemünde, seine genaue Identität ist nicht bekannt- stirbt durch die Tritte der Neonazis. (Holsteinischer Courier, Ausgaben von 1991 sowie 1992)
Manfred Thiele wurde wegen Mordes verurteilt und verbringt 15 Jahre im Gefängnis. 2011 schlägt Thiele erneut zu und attackiert einen Geflüchteten in Lübeck. (Antifa Lübeck)
Motive werden ignoriert
Erst im Gerichtssaal wird der Hintergrund der Tat deutlich: Thiele sagt er habe aus „persönlichem Hass auf die Berber“ gehandelt („Berber“ ist/war eine Selbstbezeichnung unter Obdachlosen). Thiele sagt er hasse Menschen im allgemeinen, aber besonders Obdachlose, denn „Penner haben kein Recht zu leben. Sie sind Dreck.“ (Holsteinischer Courier, Ausgaben von 1991 sowie 1992)
Oft wird der sozialdarwinistisch bedingte Hass auf Obdachlose als Teil rechtsextremer Ideologien bei der Diskussion ebendieser vergessen. Doch nicht nur im politischen Diskurs, sondern auch in der Justiz wird das Tatmotiv nicht wahrgenommen. Mehr als die Hälfte aller Morde an Obdachlosen durch Neonazis werden von Polizei und Justiz nicht als solche behandelt. (zeit.de)
Marginalisierte Gruppen sollen gegeinander ausgespielt werden
Überall -auch in Neumünster- versuchen rechtsextreme Gruppen wie die NPD Obdachlose für sich zu instrumentalisieren. Mit symbolischen Spendenaktionen wird auf das Leid der Obdachlosen aufmerksam gemacht – denn Schuld am Leid der deutschen Obdachlosen seien ja Geflüchtete.
2017 machten Geflüchtete aber selbst die Hälfte der 860.000 Wohnungslosen aus. Die Hälfte aller 52.000 Obdachlosen stammt aus Osteuropa. (der-rechte-rand.de)
Es wird gehasst wie früher

Schon im Dritten Reich wurden Obdachlose zum „Schutz der deutschen Rasse“ zu „Asozialen“ erklärt. Ab 1993 werden etwa 10.000 Männer, Frauen und Kinder in Konzentrationslager verschleppt, zwangssterilisiert oder ermordet. Sie seien „nicht lebenswert“ und schaden der Rassenhygiene. (wz.de)

In Hamburg erinnern 17 Stolpersteine an ermordete homosexuelle Obdachlose. (gedenkstaetten-in-hamburg.de)
Vor allem in den Nachwendejahren wird an diese Gewalt angeschlossen. „Von 1989 bis 2000 wurden nach Informationen der Obdachlosenzeitung motz 107 wohnungslose Menschen von Tätern außerhalb der
Wohnungslosenszene getötet“, dabei kämen die Täter seit Anfang der neunziger Jahre mehrheitlich aus der Naziszene. (berberinfo.blogsport.de)
Es war kein Einzelfall
Der Mord im Rencks Park war nicht das einzige Gewaltverbrechen gegen Obdachlose in Schleswig-Holstein. Am Silvestertag 1990 wird ein Obdachloser in Flensburg von drei Neonazis angegriffen und stirbt drei Tage später an seinen Verletzungen. Ein halbes Jahr nach dem Mord im Rencks Park (19.03.1992) wird ein schlafender Obdachloser in Neumünster überfallen. Am 19.03.1992 wird der Obdachlose Ingo Finnern von einem Neonazi ins Flensburger Hafenbecken gestoßen und ertrinkt. 1993 wird eine Obdachloser in Bad Segeberg vom bekannten und heute noch aktiven Neonazi Bernd Tödter totgeprügelt. (berberinfo.blogsport.de)
Was getan werden muss
– Versuche der NPD und anderer rechter Gruppen in Neumünster, mit dem Ziel marginalisierte Bevölkerungsteile wie Obdachlose und Geflüchtete gegeneinander auszuspielen, dürfen nicht toleriert werden.
– Der Mord muss als rechtsextrem motivierte Tat und der Getötete als Opfer rechter Gewalt anerkannt werden.
– Dem Getöteten muss gedacht werden. Wie so oft ist viel über die Täter berichtet worden, wir kennen aber nicht mal den Namen des Opfers. Wer kann etwas zur Identifizierung des Opfers beitragen? Schreibt uns auf Twitter @AntifaNMS oder schickt uns eine Email an antifa-nms@riseup.net
Obdachlosigkeit ist kein wirtschaftliches, technisches oder gar individuelles Problem, es ist ein politisches Problem.
Kein Vergeben, kein Vergessen! Solidarität mit allen Wohnungs- und Obdachlosen!
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Keine Straßennamen für Nazis

Deutschland hat nie ernsthaft versucht, sich der Vergangenheit zu stellen und diese aufzuarbeiten. Uniformen der Wehrmacht wurden gegen Uniformen der Bundeswehr getauscht und Uniformen der SS gegen Uniformen der Polizei. Aber auch in der Politik, dem Verfassungsschutz und der Wirtschaft haben Nazis ihre Posten bekommen. Deutschland wurde mit dem Ende des 2. Weltkriegs nicht entnazifiziert, wie es gerne behauptet wird. Stattdessen wurden Straßen, Plätze und Bundeswehrkasernen nach Nazis oder deren Verbündeten benannt.
In Neumünster gibt es wie in vielen anderen Städten in Deutschland noch diese Straßennamen. Es gab Informationskampagnen, Änderungsvorschläge und andere Versuche, diese Schandflecken zu entfernen. Aber anstatt die Straßen umzubenennen und nach zum Beispiel Widerstandskämpfer*innen oder Opfern rechter Gewalt zu benennen, sollen lieber Tafeln zur Aufklärung angebracht und nochmal in 5 Jahren drüber nachgedacht werden, ob es in Ordnung ist, Nazis weiterhin diese Bühne zu bieten. Wir haben der Stadt die Chance gelassen. Sie haben sie nicht genutzt. Dementsprechend mussten wir selbst handeln und haben kurzerhand den Namen der Nazidichterin und Hitlerverehrerin Agnes Miegel unkenntlich gemacht. Wir werden das solange tun, bis die Stadt endlich die Straßen umbenennt und den Menschen die Ehre erweist, die sie verdient haben. Wir haben da auch direkt ein paar Vorschläge:

Agnes-Miegel-Straße → Anni-Wadle-Straße
Pastor-Keding-Weg → Egon-Salomon-Minden-Weg
Noldestraße (benannt nach Emil Nolde) → Rosa-Preminger-Straße
Julius-Brecht-Straße → Theodor-Müller-Straße
Carl-Bosch-Straße → Conrad-Klug-Straße

Antifaschismus heißt Nazis bekämpfen, wo sie sind. Dabei ist es uns egal, ob es sich um ein Straßenschild, eine Kneipe oder einen Tattooladen handelt. Wir bleiben weiter aktiv. Nazi sein heißt Probleme kriegen.

#KeineStraßedenFaschisten
#FürmehrEisberge
#FGHTNZS
#161
#Antifa